Zwergspitz (Pomeranian) – aufgeweckt und umgänglich

by StefanC
FCI Klassifizierung Zwerspitz/Pomeranian

Kenner dieser Hunderasse wissen ganz genau, dass seine Liebe für die Ewigkeit andauert. Deshalb erfreut sich dieser aufgeweckte Herzensbrecher weltweit größter Beliebtheit. Die Rede ist vom Zwergspitz, der besonders im englischsprachigen Raum auch gerne als Pomeranian, Toy Spitz und Dwarf Spitz bezeichnet wird.

Geschichte & Ursprung

Der direkte Vorfahre des Zwergspitz ist der (Deutsche) Spitz, dessen Vorfahren als älteste Hunderasse Europas gelten. Während es Theorien gibt, welche den prähistorischen Torfhund als diesen Vorfahren festlegen, ist die genaue Herkunft der Spitzfamilie weiterhin umstritten. Sicher ist jedoch, dass Hunde vom Spitztyp bereits seit Jahrhunderten in ganz Europa gezüchtet werden und wegen ihrer kompakten Größe und Intelligenz besonders vom Adel geschätzt und gehalten wurden. Diverse Darstellungen von Spitzen in Werken der Literatur, Musik und darstellenden Kunst belegen dies, z.B. Marie von Ebner-Eschenbachs Die Spitzin.

Die kleinere Variante des Deutschen Spitzes, der Kleinspitz, kam vor mehr als 200 Jahren von der nordostdeutschen Region Pommern nach Großbritannien. Dort wurden sie weiterhin möglichst klein gezüchtet, wobei es zu einer Umbenennung in „Pomeranian“ (zu Dt. „der Pommersche“) kam. In Deutschland ist diese besonders kleine Spitzart heute als Zwergspitz bekannt.

Große Beliebtheit erreichten diese Hunde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts durch Königin Charlotte von England. Nach Deutschland kehrte die Zucht des Zwergspitzes erst in den Siebziger-Jahren zurück, der Rassestandard wurde bereits 1957 von der FCI anerkannt.

Wesen & Charakter

Der Zwergspitz ist grundsätzlich eine sehr gesellige und fröhliche Hunderasse, weshalb er sich perfekt mit Kindern und der Familie vereinbaren lässt. Der quirlige Vierbeiner bevorzugt es, in der Nähe von Menschen zu sein und gilt somit als wahrer Familienhund. Sein wacher Intellekt möchte gerne beschäftigt werden und er liebt es, neue Tricks zu lernen, wobei er schnell Erfolge zeigt.

Dennoch ist Langeweile etwas, das es bei dieser Hunderasse unbedingt zu vermeiden gilt – denn dann wird er selbst kreativ. Trotzdem sollte es keine Probleme bereiten, wenn ein Zwergspitz zwischendurch alleine zu Hause gelassen wird. Die Gewöhnung an andere Haustiere sollte nach Möglichkeit frühzeitig erfolgen, damit sich das Zusammenleben harmonisch gestaltet. Grundsätzlich gilt diese Hunderasse als sehr sozial und freundlich, auch anderen Hunden und Tieren gegenüber. Nichtsdestoweniger ist ein erwachsener Hund schwerer für andere Haustiere zu sozialisieren als ein Welpe.

Überhaupt ist der Charakter des Zwergspitzes trotz seines niedlichen Aussehens eher frech und selbstbewusst. Deswegen kann er manchmal etwas übermütig werden und sich Ärger mit Artgenossen einbrocken – eine sorgfältige Sozialisation von Welpenpfoten an ist daher ratsam. Weniger problematisch ist die Erziehung dieser Hunderasse, die Menschen gegenüber als folgsam und unkompliziert gilt. Wer konsequent dafür sorgt, dass einige Regeln eingehalten werden und nicht bei dem Anblick des süßen Spitzgesichts alle Strenge fahren lässt, sollte keine Probleme mit ihm haben. Aufgrund seiner geringen Ansprüche an Haus und Hof kann dieser Hund auch in einer kleinen Stadtwohnung gehalten werden und ist ein treuer Begleiter für Kinder, Erwachsene und Senioren.

Das Buch zum Spitz

Annette Schmitt, Cinnamon Lee Hooper
Deutsche Spitze: Wolfs-, Groß-, Mittel-, Klein-, Zwergspitz
Verlag: Verlag Eugen Ulmer (2012)
Gebundenes Buch 24,90€

Erziehung & Training

Die Persönlichkeit des Zwergspitz ist wachsam, er wird Besucher und „Eindringlinge“ mit Bellen melden. Einen ausgeprägten Jagdtrieb hat die Hunderasse in der Regel jedoch nicht. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Zwergspitz nicht dazu neigt, aggressiv oder ängstlich zu sein. Seinen Bewegungsbedarf passt der Hund an seine Mitmenschen an, für lange Wanderungen eignet er sich jedoch eher weniger.

Aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit ist er ein toller Stadthund, der auch in einem kleinen Apartement glücklich wird. Wegen seines geringen Gewichts und seiner kompakten Größe, ist diese verhältnismäßig kleine Hunderasse auch ideal als Begleiter für Vielreisende. So darf ein Zwergspitz in der Regel sogar in der Flugkabine mitfliegen.

Der Pomeranian gehört laut FCI zur Gruppe 5, den Spitzen und Hunden vom Urtyp. Damit befindet sich der kleine Spitz in der gleichen Kategorie wie beispielsweise die Energiebündel Siberian Husky und Alaskan Malamute. Im Gegensatz zu diesen Nordischen Schlittenhunden benötigt der anhängliche Zwergspitz deutlich weniger Bewegung und eignet sich als Begleithund für Menschen jeden Alters. Will man ihn sinnvoll auslasten, eignen sich Aktivitäten wie ObedienceDogdancing oder Agility sehr gut für diese Rasse.

Aussehen & Besonderheiten

Mit einer Durchschnittsgröße zwischen 18 und 24 Zentimeter Höhe gehört der Zwergspitz zu den kleinen Hunderassen. Durchschnittlich sollte die Hunderasse um die drei Kilogramm wiegen, sonst können gesundheitliche Probleme zu klein gezüchteter Hunde auftreten. Ihr Körper ist gedrungen mit kurzem, festen Rücken. Dadurch bewegen sie sich flüssig und lustig federnd mit gutem Schub.

Besonders auffallend am Pomeranian ist sein dichtes, schönes Fellkleid, welches durch die üppige Unterwolle deutlich vom Körper absteht. Speziell die imposante Mähne und die buschige Rute geben diesen Hunden eine edle Erscheinung. Wie andere Spitzartige weist auch der Zwergspitz den fuchsähnlichen, spitz zulaufenden Kopf mit den dreieckigen Stehohren auf. Die dunkelbraunen Augen geben dem Zwergspitz durch die Mandelform und die leichte Schrägstellung einen kecken Ausdruck.

Fell & Pflege

Das Aussehen des Zwergspitzes wird vor allem durch sein prächtiges Fell geprägt. Der Pomeranian weist ein doppeltes Fellkleid aus langem, geradem, abstehendem Deckhaar und kurzer, dicker Unterwolle auf, was zu dem plüschigen Aussehen dieser Hunderasse führt. Während der Kopf, die Ohren und die Vorderseite der Gliedmaßen kurz behaart ist, wächst das Fell am restlichen Körper eher lang. Die Rückseite der Gliedmaßen sind daher üppig befedert bzw. behost.

Dabei darf sich das Fell jedoch weder wellen noch kräuseln noch auf dem Rücken scheiteln. Zwergspitze kommen in unednlich vielen Farben und Farbschattierungen, u.a. in reinweiß, reinschwarz, einfarbig braun und orange, graugewolkt (silbergrau mit schwarzen Haarspitzen) sowie creme, creme-sable (mit dunklen Haarspitzen), orange-sable, black-and-tan und Schecken. Trotz seines üppigen Fellkleides ist der Zwergspitz überraschend pflegeleicht.

Das Deckhaar ist schmutzabweisend, die Unterwolle sogar selbstreinigend. Zusammen ist das Haarkleid sehr wetterfest und verfilzt nicht leicht. Als reinliches Tier übernimmt diese Hunderasse einen Teil der Körperpflege sogar selbst, beispielsweise durch Ablecken der Pfoten. Ein- bis zweimal pro Woche gehört das Fell jedoch gründlich gegen den Strich ausgebürstet.

Gesundheit

Im Durchschnitt beträgt die Lebenserwartung des Zwergspitz zwischen 12 und 16 Jahren – damit gehört er zu den langlebigen Hunden. Grundsätzlich sind Zwergspitze bei verantwortungsvoller Zucht sehr robuste Hunde, die unter wenigen gesundheitlichen Probleme zu leiden haben. Meist entwickeln sie nur dann Krankheiten, wenn sie nicht ausreichend Bewegung bekommen und/oder das falsche Futter erhalten – oder zu oft mit Menschennahrung verwöhnt werden. Weil sie sehr früh ihre Zähne verlieren, ist eine Fütterung mit Trockenfutter daher empfehlenswert.

Rassetypische Krankheiten umfassen das Risiko einer Patellaluxation sowie ein Tracheakollaps – das Zusammenfallen der Luftröhre, zeigt sich durch heiseren Husten. Bei Rüden kann es zu Lageanomalien der Hoden kommen, wenn diese nicht richtig absinken. Tiere mit Merle-Fellfarbe können unter typischen Krankheiten leiden, die mit einer Verpaarung zweier Merle-Eltern einhergehen, wie teilweise oder vollkommene Blind- und Taubheit oder andere Augenkrankheiten. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn die Tiere zu klein (unter 18 Zentimeter Schulterhöhe) oder zu leicht gezüchtet werden.

Schon gewusst?

Der Zwergspitz war ein beliebter Begleithund vieler historische Persönlichkeiten.

Mit seinem aufgeweckten und fröhlichen Wesen hat der Zwergspitz seine Pfotenabdrücke auch in so manchem Geschichtsbuch hinterlassen. U.a. war auch der Kirchenreformator Martin Luther Besitzer eines Zwergspitzes namens Belferlein, der in seinen Dokumenten mehrmals erwähnt wird. Auch der Komponist Wolfgang Amadeus Mozart widmete seinem Hündchen Pimperl gar eine Arie, und der Renaissancekünstler Michaelangelo verewigte seinen Pomeranian auf der Decke der Sixtinischen Kapelle.

Prominente Zwergspitz-Besitzer

Auch viele Stars und Sternchen haben die Vorzüge dieser Hunderasse entdeckt und zeigen sich mit ihren kleinen Lieblingen auch gerne in der Öfentlichkeit. Zu ihnen gehören oder gehörten u.a. auch:

  • Schauspielerin Eva Longoria („Desperate Houswives“)
  • Musikerin Kelly Osbourne („The Osbournes“)
  • Sängerin Hilary Duff („Lizzie McGuire“)
  • Sängerin Gwen Stefani („No Doubt“)
  • Schauspielerin Fran Drescher („Die Nanny“)
  • Model Paris Hilton („House of Wax“)

Häufige Fragen zum Zwergspitz

Ist ein Zwergspitz für Anfänger geeignet?

  • Ja, der Zwergspitz eignet sich sehr gut als Hund für Anfänger. Dank seines angenehmen, nervenstarken und fröhlichen Wesens ist er leicht zu erziehen, und er versteht sich gut mit anderen Hunden, Haustieren und Kindern.

Ist ein Zwergspitz ein Kläffer?

  • Ja, leider neigt der Zwergspitz zu häufigem Bellen. Denn trotz seiner geringen Körpergröße sieht er sich als Beschützer des Hauses. Das bedeutet, dass er jede Gefahr pflichtschuldig meldet – sei dies ein Passant vor dem Fenster oder ein vorbeifliegender Vogel. Aggressiv sind diese Hunde jedoch überhaupt nicht, ihre Aufgabe ist mit dem Melden von Gefahr beendet.

Wie oft muss man mit einem Zwergspitz raus?

  • Mit einem Zwergspitz muss man natürlich so oft wie mit jedem anderen Hund nach draußen gehen – damit dieser seinem Lebensalter angemessen oft sein Geschäft verrichten kann. Doch obwohl der Zwergspitz sehr verspielt ist, braucht er nicht besonders viel Bewegung oder lange Spaziergänge.

Wie lange kann man einen Zwergspitz alleine lassen?

  • Es lässt sich nicht auf die Stunde genau sagen, wie lange man einen Zwergspitz alleine lassen kann. Da es sich jedoch um eine besonders anhängliche und menschenbezogene Rasse handelt, sind Zwergspitze im Allgemeinen nicht gerne alleine zu Hause. Damit ist diese Hunderasse eher wenig für Menschen geeignet, die lange ohne Hund außer Haus sind.

Süße Pomeranian-Welpen (Video)

Das folgende Video zeigt Zwergspitz-Welpen im zarten Alter von acht Wochen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Welpen wahre Flauschkugeln mit ordentlich Temperament und einer niedlich quietschigen Stimme.

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