Wenn Hunde schnarchen, wird es im Bett schnell ungemütlich

by StefanC
Zwei Hunde schlafen Kopf an Kopf aneinander liegend auf einem Bett

Wir lieben unsere Fellnasen und haben sie gerne rund um die Uhr bei uns. Nicht selten teilen wir mit ihnen auch das Bett, zumindest aber das Schlafzimmer. Was gibt es auch Schöneres, als neben einem Hund einzuschlafen? Wenn Hunde schnarchen, wird es im Bett allerdings schnell ungemütlich. Warum aber schnarchen Hunde eigentlich?

Hunde im Bett machen unseren Schlaf gesünder. Ob das so auch gilt, wenn uns die Fellnase die Ohren vollschnarcht? Jedenfalls ist das Schnarchen beim Hund meist völlig harmlos, von der nächtlichen Ruhestörung einmal abgesehen. Was als störend empfunden wird ist dabei sehr individuell. Die Geräuschempfindlichkeit variiert von Mensch zu Mensch: So findet der eine niedlich, was den anderen bereits an den Rand des Wahnsinns treibt.

Allgemein entsteht Schnarchen dadurch, dass die Luft nicht ungehindert durch Nase oder Rachen fließen kann. Während des Schlafs lockert sich die Muskulatur im Hals und das durchs Atmen vibrierende Gaumensegel und/oder Gaumenzäpfchen führt zu den mehr oder weniger störenden Schlafgeräuschen.

Einige Hunde schnarchen gar nicht, andere hingegen sägen einen ganzen Wald im Schlaf um. Aufmerken sollte man, wenn die Fellnase plötzlich zu schnarchen beginnt, obwohl sie bisher ruhig geschlafen hat. Gleiches gilt, wenn der Hund Schnarchgeräusche von sich gibt, während er wach ist. In diesen Fällen sollte man den Tierarzt aufsuchen.

Verengte Atemwege lassen Hunde schnarchen

Ein verengter Rachen begünstigt das Schnarchen. Diese Verengung kann durch die Schlafposition des Vierbeiners verursacht werden – am Rücken schnarcht es sich besser als in Seitenlage. Die Zunge rutscht dabei möglicherweise in Richtung des Gaumens und behindert die Atmung des Hundes. Stupst man die Schnarchnase leicht an, damit sie ihre Position ändert, kann das wahre Wunder wirken. Man kann seinem Vierbeiner auch ein Kissen für seinen Kopf anbieten. Die erhöhte Lage führt oft zu einer deutlichen Verbesserung der Geräuschkulisse im Schlafzimmer.

Ein Lhasa Apso liegt bequem auf dem Rücken und schaut in die Kamera

In dieser Schlafposition kann es im Schlafzimmer schon mal laut werden. / Symbolfoto: pixabay


 

Übergewicht begünstigt lauten Schlaf

Übergewichtige Hunde neigen eher zum Schnarchen als ihre normalgewichtigen Artgenossen. Körperfett im Halsraum kann die Atemwege blockieren und zu Atembeschwerden führen. Abgesehen von vielen anderen gesundheitlichen Problemen, die durch Übergewicht beim Hund entstehen können, sollte der schnarchende Wonneproppen auch für einen gesünderen Schlaf ein paar Kilos verlieren.

Erkältung und Allergie als Ursache des Schnarchens

Auch eine Erkältung kann eine Belastungsprobe für die nächtliche Schlafgemeinschaft darstellen. Ein verschnupfter Vierbeiner bekommt schlecht Luft und kann zu einem Schnarchungeheuer mutieren, selbst wenn er sonst keinen Mucks beim Schlafen von sich gibt. Weitere Symptome einer Erkältung sind Niesen, Ausfluss aus der Nase, Müdigkeit und ein unruhiger Schlaf. Klingt die Erkältung ab, sollte im Schlafzimmer ebenfalls wieder Ruhe einkehren.

Eine schwarze Hundenase in Großaufnahme, rundherum sieht man unscharf nur das weiße Fell des Hundes

Manchmal ist auch eine verstopfte Hundenase der Übeltäter. / Symbolfoto: pixabay

Allergien erschweren häufig die Atmung und können dazu führen, dass der Hund schnarcht. Es kann hilfreich sein die Decken und Schlafunterlagen der Fellnase regelmäßig zu waschen oder zu wechseln. Häufiges Staubsaugen und die Verwendung eines Luftbefeuchters bringen in manchen Fällen ebenfalls eine Verbesserung. Je nach Art und Schwere der Allergie ist auch der Gang zum Tierarzt ratsam, um eine entsprechende Behandlung einzuleiten.

Fremdkörper behindern den Atem

Fremdkörper, die durch Verschlucken oder Einatmen in Nase oder Hals des Vierbeiners landen, können eine Ursache für plötzliches Schnarchen beim Hund sein. Niest der Vierbeiner wiederholt oder reibt er sich häufig die Schnauze, befindet sich in Nase oder Rachen möglicherweise etwas, das dort nicht hingehört. Dabei kann es sich von Grassamen über Krumen bis zu Spielzeugteilen um fast alles handeln. In so einem Fall sollte man den Tierarzt aufsuchen. Dieser entfernt den Fremdkörper fachmännisch, wenn er nicht von alleine verschwindet.

Zuchtbedingte Atemwegsverengung führen zu schnarchenden Hunden

Ein Mops, der aufmerksam in einer grünen Wiese steht

Der Mops ist berüchtigt für seinen lauten Schlaf. / Symbolfoto: pixabay

Einige Hunderassen weisen zuchtbedingt anatomische Atemwegsverengungen auf – sie leiden unter Brachycephalie. Kurzköpfige Hunde haben oft schlicht nicht den Platz, den sie zum Atmen brauchen. Die Rassen Pekinese, Mops und Französische Bulldogge sind beispielsweise bekannt für ihr Schnarchen.

Auch wenn kurznasige Vierbeiner generell öfter betroffen sind – Hunde lassen sich auch von längeren Nasen nicht immer vom Schnarchen abhalten!

Operativer Eingriff gegen das Schnarchen beim Hund

Auch wenn ein schnarchender Vierbeiner nichts Ungewöhnliches ist und die Ursache dafür oft harmlos, ist ein gesunder Schlaf für unsere Fellnasen sehr wichtig. Nimmt das Schnarchen ungewohnte oder bedenkliche Ausmaße an, ist der Gang zum Tierarzt sicher nicht verkehrt.

In manchen Fällen besteht die Möglichkeit Atemwegsverengungen chirurgisch zu korrigieren. Es handelt sich dabei um einen vergleichsweise kleinen Eingriff. Oft wird er dann vorgenommen, wenn der Hund ein verlängertes Gaumensegel aufweist. Ob das eine Lösung für Hund und Halter sein kann, muss mit dem Tierarzt abgeklärt werden.

Vor allem sollte feststehen, dass das Schnarchen nicht nur vorübergehend ist. Denn der Eingriff ist noch keine Garantie dafür, dass der Vierbeiner ab sofort nicht mehr schnarcht! Ein Patentrezept gegen Schnarchen gibt es bisher leider nämlich weder für den Hund noch für uns Menschen.

Wer den lauten Schlaf seines Hundes mit Humor nimmt, könnte übrigens mit diesem T-Shirt seine Freude haben 😉.

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