Seit Jahrzehnten erreichen auch unsere Vierbeiner ein immer höheres Alter. Wir haben den renommierten Biologen und Verhaltensforscher Kurt Kotrschal zum Thema, welche Lebenserwartung Hunde haben, befragt.
„Wie alt wird mein Vierbeiner?“ Diese Frage beschäftigt viele Hundefreunde. Welche Lebenserwartung Hunde haben, hängt von vielen Faktoren ab. So investieren Frauchen und Herrchen heutzutage mehr denn je in Ernährung und Gesundheit ihrer Lieblinge. „Hunden steht mittlerweile die gleiche Hight-Tech-Medizin zur Verfügung wie dem Menschen“, so Verhaltensforscher Kurt Kotrschal.
Sie essen, schlafen und wohnen wie wir, weshalb im Laufe der Zeit mit der Lebenserwartung des Menschen auch die des Hundes gestiegen ist. Die Kleintierklinik in München hat einen interessanten Trend dokumentiert: Ende der 60er-Jahre war nicht einmal ein Fünftel aller Hunde in der Klinik älter als zehn. Dreißig Jahre später waren es mehr als die Hälfte.
Der bisher älteste registrierte Hund war der australische Hirtenhund Bluey. Er wurde 29 Jahre und fünf Monate alt und lebte von 1910 bis 1939 in Rochester, Australien. 20 Jahre lang durfte er seiner großen Leidenschaft, dem Schafehüten, nachkommen.
Steigende Lebenserwartung bei Hunden
1967 waren 19 % der Hunde zwischen zehn und 19 Jahre alt, 1997 waren es bereits 46,7 %. Einer Umfrage in Deutschland zufolge sei allein im Zeitraum von 1982 bis 1996 die Lebenserwartung von Hunden um mehr als zwei Jahre gestiegen.
Was sich heutzutage negativ auf die Lebenserwartung auswirkt, sind die teilweise sorglosen Züchtungen, die es früher sicher nicht in dieser Form gegeben hat. „Dass eine Dogge zum Beispiel nur mehr sieben Jahre alt wird, kann man als „Qualzucht“ bezeichnen“, meint Kotrschal. Spannend ist: Ganz im Gegensatz dazu könne ein Wolf ein Alter von 20 Jahren erreichen.
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