Tipps für den Urlaub mit Hund

by Alina Rupp
Veröffentlicht: Zuletzt aktualisiert am 6 Minuten Lesedauer
Urlaub mit Hund - Hund versucht in den Koffer zu kletter. /Foto: Fenne (Canva)

Viele Hundebesitzer möchten ihren Vierbeiner auch im Urlaub mit dabeihaben. Gemeinsam den Ortswechsel und die Natur genießen – ob beim Badeurlaub am Strand oder bei Wanderungen in den Bergen. Auch der Hund freut sich, mit dabei zu sein und qualitativ hochwertige Zeit mit seinem Besitzer zu verbringen – fern vom Alltagsstress.
Damit der Urlaub für alle Beteiligten auch wirklich erholsam wird, gibt es hier ein paar Tipps für den Urlaub mit Hund.

Anreise:

Wohin soll die gemeinsame Reise gehen? Viele Reiseziele scheiden bei der Vorauswahl schon aus, da die Anreise mit dem Auto entweder zu lange und strapaziös wäre oder mittels Fähre oder Flugzeug bewältigt werden muss.

Fliegen mit Hund:

Eine Mitnahme im Flugzeug sollte nur im äußersten Notfall in Betracht gezogen werden, da dies für den Hund oftmals mit viel Stress verbunden ist. Jede Flugzeuggesellschaft hat andere Transportbedingungen, die die Größe und das Gewicht bzw. die Mitnahme von bestimmten Rassen regeln.

Kleine Hunde dürfen oft in einer Transportbox im Flugzeug mitgenommen werden. Zumeist gilt die Regelung, dass der Hund aus sicherheitstechnischen Gründen während des gesamten Flugs in der Tasche/ Box verwahrt werden muss. Je nach Länge des Fluges ist dies für den Hund durchaus belastend.
Zur Länge des Fluges muss auch noch die Wartezeit im Gebäude, die Sicherheitskontrollen (auch Hunde müssen oftmals eine eigene Sicherheitskontrolle durchlaufen) bzw. eine eventuelle Verspätung einberechnet werden. In dieser Zeit kann sich der Hund nicht lösen.

Mittelgroße bis große Hunde dürfen nicht an Bord mitfliegen, sondern werden in einem speziellen Bereich des Gepäckraums transportiert. In manchen Ländern müssen die Hunde vorher in Quarantäne. Die Trennung vom Besitzer, sowie die lange Dauer in der Box, eingezwängt zwischen anderen Taschen und Koffern, noch dazu in einer fremden und lauten Umgebung, ist für den Hund Stress pur.
Hier sollte man an das Wohl des Hundes denken und ihn gut betreut zuhause lassen, während man eine 3-wöchige Reise nach Südamerika antritt 😉

Muss der Hund mit dem Flugzeug transportiert werden, gilt es vorher den Gesundheitszustand und die Belastbarkeit medizinisch abzuklären. Beginne rechtzeitig den Hund an seine Transportbox zu gewöhnen und konsultiere den Tierarzt deines Vertrauens, um eine eventuelle Gabe von Beruhigungsmitteln zu besprechen – je nach Transportart und -dauer.
Der Hund sollte sich unbedingt noch einmal lösen, bevor man das Flughafengebäude betritt und auch direkt nach dem Flug schnellstmöglich die Gelegenheit zur Lösung bekommen.

Fähre:

Hund fährt mit der Fähre. /Foto: Kerkez (Canva)

Auch nicht bei allen Fähren dürfen die Hunde mit an Bord – hier gelten unterschiedliche Regelungen. Manchmal dürfen die Hunde mit an Deck und es besteht bei mehrtägiger Fahrt mit der Fähre die Möglichkeit ein Zimmer zu mieten, in dem auch der Hund erlaubt ist. Bei manchen Fähren müssen die Hunde im Auto oder in einem speziellen Bereich in Boxen verwahrt werden.

Der Aufenthalt im Auto ist unter Deck für einen kürzeren Zeitraum durchaus zumutbar – dein Hund sollte sich nur im Auto wohl fühlen und hier auch alleine und ohne Stress warten können. Denn zumeist ist es während der Fahrt aus sicherheitstechnischen Gründen nicht erlaubt oder gar möglich zum Auto zu gehen und nach dem Hund zu sehen.

Auto:

Auch die Anreise mit dem Auto sollte so geplant werden, dass regelmäßige Pausen und kleine Gassirunden möglich sind, die es dem Hund ermöglichen sich zu lösen und seinem Bedürfnis nach Umwelterkundung nachzugehen.

Der Hund sollte keinen Stress beim Autofahren haben und auch an das Fahren in der Box/im Kofferraum, etc. gewöhnt sein. Achte auf die Temperatur im Auto und biete dem Hund regelmäßig Wasser an. Hat der Hund Angst vor dem Autofahren, konsultiere rechtzeitig einen kompetenten Trainer, der euch bei der Bewältigung dieser Herausforderung unterstützt. Achte hier auf das Gütesiegel „Tierschutzqualifizierter Hundetrainer“. Hervorragende Trainer findest du unter www.voeht.at

Wohnmobil:

Viele Hundebesitzer leihen sich ein Wohnmobil aus, um gemeinsam mit dem Hund auf Reisen zu gehen. Der Hund kann immer mit dabei sein, man kann jederzeit an schönen Fleckchen Halt machen und Pause einlegen oder eine Runde im See schwimmen und der Hund darf auch mit auf den Campingplatz.

Bei der Auswahl des Reiseziels muss die Anreise genauso in Betracht gezogen werden, wie der Gesundheitszustand, das Alter und die Belastbarkeit des Hundes. Einem 13-jährigen Senior wird man mit einer 10-stündige Autoreise und einem 2-wöchigen Aufenthalt in einem Land, in dem Temperaturen um die 40 Grad herrschen, wohl eher keine Freude machen.

Wohnmobil. /Foto: Margaliiver (Canva)

Reiseziel & Unterkunft:

Bei der Frage, wohin die Reise gehen soll, gibt es noch weitere Dinge zu beachten: Wie hundefreundlich ist das Land/die Stadt? Gibt es einen Hundestrand oder einen Strand, an dem Hunde erlaubt sind, in der Nähe? Bietet die Unterkunft und/oder die nähere Umgebung dem Hund Möglichkeiten, sich zu lösen und spazieren zu gehen? Sind Hunde im Restaurant erlaubt?

Mittlerweile gibt es zahlreiche Hotels, in denen Hunde nicht nur erlaubt sind, sondern die sich auf die Beherbergung von Hundebesitzern mit Vierbeinern spezialisiert haben und hier auch ein dementsprechendes Angebot haben.

Zahlreiche Hundetrainer bieten Hundeurlaub in Kombination mit Hundetraining an – so können Hund und Besitzer Urlaub & Action, sowie Training verbinden, neue Freunde kennenlernen und eine aufregende Urlaubswoche mit vielen neuen Inputs verbringen. Schaue einmal auf www.urlaubmitdemhund.at

Einreisebestimmungen:

Jedes Land hat andere Einreisebestimmungen – in manchen Ländern dürfen beispielsweise gewisse Rassen gar nicht erst einreisen. Es gelten unterschiedliche Bestimmungen hinsichtlich vorgeschriebener Impfungen und dem erlaubten Alter der Einreise/ Ausreise. Für die Reise innerhalb der EU benötigt der Hund einen EU-Heimtierausweis und eine gültige Tollwutimpfung.

Jedes Land bzw. jede Stadt hat eigene Regelungen, wie etwa Maulkorb- und/ oder Leinenpflicht, über die es sich im Vorfeld zu erkundigen gilt und die es zu beachten gilt.

Reiseapotheke & Krankheiten

Auch der Hund braucht eine kleine Reiseapotheke, damit man im Notfall den Vierbeiner schnell versorgen kann. Informiere dich vorab, ob in dem Urlaubsland spezielle Krankheiten auftreten, gegen die der Hund noch geimpft werden muss. Falls es keine Impfung gibt, führe die entsprechenden Medikamente mit oder schütze deinen Hund gegen Mückenstiche.

Neben den gängigen Medikamenten erkundige dich über Parasiten, die in dem Urlaubsland auftreten können.

Am Strand findet man oft Sandflöhe, in mediterranen Ländern können durch Mückenstiche Mittelmeerkrankheiten wie Babesiose, Ehrlichiose oder Leishmaniose übertragen werden. Auch die Herzwurmerkankung Dirofilariose ist in manchen Ländern weit verbreitet. Die Inkubationszeit der Krankheiten ist unterschiedlich – manche brechen erst nach der Rückkehr aus dem Urlaub aus.

Benötigt der Hund regelmäßig Medikamente, sind diese mitzuführen, da man keine Garantie hat, dass diese auch im Urlaubsland erhältlich sind.

Ein paar Tipps für die Reiseapotheke:

  • Augentropfen
  • Ohrentropfen
  • Desinfektionsmittel für Wunden
  • Wund- und Heilsalbe
  • Verbandszeug (Tupfer, Polstermaterial, Watte, Elastikbinde, Klebeband)
  • Fieberthermometer
  • Zeckenzange
  • Kohletabletten oder Mittel gegen Durchfall
  • Mücken- und Zeckenschutz
  • Mittel gegen Übelkeit (Reiseübelkeit)
  • Zinksalbe (Wunden)
  • Darmbakterien
  • Sonnenschutzcreme

Wertvolle Tipps für den Urlaub:

Hund am Strand. /Foto: Kamchatka (Canva)
Auch ein Städtetrip ist toll - aber vor dem Sighseeing erstmal der Spaziergang. /Foto:Valeriia Boiko (Canva)
Mit Hund in den Bergen wandern. Hund vor einem klaren Bergsee auf einer Bank. /Foto: Pfüderi (Canva)

Wandern mit Hund:

  • Führe Wasser mit und halte regelmäßig Trinkpausen
  • Nimm Kotbeutel mit und entferne den Unrat des Hundes
  • Plane die Route so, dass es den Hund nicht überfordert. Meide steinige Wege oder steile Pfade
  • Schütze den Hund vor der Sonne
  • Informiere dich über mögliche Giftpflanzen
  • Halte Abstand zu den Weidetieren und führe deinen Hund an der Leine

Strandurlaub

  • Biete deinem Hund regelmäßig Wasser an
  • Nimm Kotbeutel mit und entferne den Unrat des Hundes
  • Biete dem Hund einen Schattenplatz und vermeide die Mittagshitze
  • Übe das Schwimmen vorher mit deinem Hund (ev. Schwimmweste mitnehmen)

Städtereise mit Hund:

  • Kotbeutel mitführen
  • Wasser mitführen
  • Zuerst kommt der Auslauf, dann das Sightseeing
  • Hunde an der Leine führen und auf Passanten Rücksicht nehmen
  • Maulkorbpflicht beachten
  • Nicht in allen Gebäuden sind Hunde erlaubt – plane deine Route dementsprechend
  • Regelmäßige Ruhepausen für den Hund. Hunde haben ein höheres Schlafbedürfnis als der Mensch und die vielen Eindrücke sind anstrengend für ihn.

Mit all diesen Inputs sollte einem entspannten Urlaub mit deinem Liebling nichts mehr im Weg stehen. Wir wünschen einen schönen und erholsamen Urlaub!

Autorin: Daniela Linsbauer
www.danielalinsbauer.at
www.vöht.at

Daniela Linsbauer ist Tierschutzqualifizierte Hundetrainerin, Dipl. Ernährungsberaterin, Verhaltensberaterin und Mitglied der VÖHT (Vereinigung Öst. HundeverhaltenstrainerInnen)

Stressfrei Reisen mit Hund – worauf achten? & Urlaub mit Hund – Tipps für eine gelungene Reise

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