Jährlich 10 Mio. Tiere für Katzen- und Hundefleisch geschlachtet

by StefanC
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Vietnam, Kambodscha und Indonesien zählen zu den stärksten Verwertern von Katzen- und Hundefleisch mit ca. 10 Millionen geschlachteten Tieren pro Jahr.

Wie Recherchen der Tierschutzorganisation Vier Pfoten ergaben, verlässt sich in Südostasien ein ganzes Gewerbe auf den Konsum von Katzen- bzw. Hundefleisch, dessen Verzehr dort prinzipiell nicht illegal ist – die Beschaffungsmethoden und Schlachtung der Tiere jedoch schon.

Erschreckenderweise werden nicht nur streundende Tiere hervorgelockt und eingefangen, sondern auch Haustiere gestohlen und verschleppt; immer wieder wird von eskalierenden Auseinandersetzungen zwischen Fleischhändlern und Haustierbesitzern berichtet, wenn die Besitzer ihre geliebten Vierbeiner vor dem grausamen Schicksal bewahren wollen. Doch die Nachfrage ist groß – die Tiere werden teilweise sogar aus China und Laos importiert.

Verarbeitung unter Horror-Bedingungen

Ist das Heranschaffen der Tieren nicht schon furchtbar genug, sind die Schlachtungsbedingungen bedauerlicherweise noch schlimmer: Die Tiere werden auf Lebendtiermärkten oder in Hinterhöfen zwischengelagert, artgerechte Haltung ist kein Interesse der Händler. Unter für Mensch und Tier gefährlichen Hygeniestandards werden die Tiere dann erhängt, erstochen, ertränkt oder gar bei lebendigem Leibe verbrannt.

Doch nicht nur für die Tiere selbst sind diese Vorgänge katastrophal: Auch für Menschen kann der Verzehr von Hunde- oder Katzenfleisch gravierende gesundheitliche Risiken bergen, wie die unkontrollierte Verbreitung von Tollwut oder die Entstehung verheerender Zoonoseviren (Viren, die von Tieren auf Menschen und vice versa übertragen werden) wie das kürzlich in Wuhan, China ausgebrochene Coronavirus, alarmiert Katherine Polak, Tierärztin und Leiterin der Vier Pfoten Streunerhilfe in Südostasien.

Gefährliche Gründe für den Verzehr

Tatsächlich sind die Gründe für den Konsum von Hunde- und Katzenfleisch nicht rein finanzieller Natur: Besonders Katzenfleisch wird im Vietnam heilende Eigeneschaften zugeschrieben, und für Touristen sind die sogenannten Extremmärkte oftmals ein aufregender und leider nicht unbeliebter Anlaufpunkt. Besonders in Indonesien essen nur etwa sieben Prozent der Einheimischen Fleisch von Hunden und Katzen, der Rest wird für Besucher zubereitet – schockierenderweise manchmal sogar vor deren Augen vom noch lebendigen Tier bis zur fertigen Mahlzeit.

Um diesen horrenden Zuständen Abhilfe zu schaffen, hat Vier Pfoten internationale und nationale Kampagnen gestartet, die auch Sie unterstützen können. Durch Aufklärung und Zusammenarbeit mit lokalen Behörden und Toursimusverbänden erhofft man sich bald eine Verschärfung der Tierschutzgesetze zugunsten der Tiere, die nicht nur das Einfangen und Schlachten, sondern auch den Konsum verbieten soll.

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