Stadt Graz plant Hunde-Kampagne gegen Konflikte

by StefanC
Eine Frau geht mit einem Hund durch einen Park spazieren.

Während der Corona-Pandemie ist die Anzahl der gemeldeten Hunde in der Stadt Graz rapide gestiegen – da sind Konflikte vorprogrammiert. Für ein entspanntes Miteinander von Hund und Mensch ist deswegen eine große Hunde-Kampagne geplant: u.a. mit mehr Hundewiesen und gratis Trainerberatung vor Ort.

Dass die soziale Isolation und die Möglichkeit des Home Office viele Menschen dazu gebracht hat, sich ein Haustier zuzulegen, ist kein Geheimnis. (Leider auch kein Geheimnis ist, dass nun viele dieser „Corona-Tiere“ wieder in Tierheimen gelandet sind, nachdem der normale Berufsalltag langsam wieder einkehrt.) Deswegen ist die Anzahl gemeldeter Hunde in den letzten Jahren rapide angestiegen – so auch in der Stadt Graz. Waren laut der Krone 2010 noch knapp 7.000 Hunde bei den Behörden registriert, sind es momentan 14.000. Von einer Verdoppelung kann man trotzdem nicht ausgehen. Denn Leiterin des Grazer Gesundheitsamtes Eva Winter sagte der Zeitung: „Damals hatte man in puncto Registrierung eine Bringschuld, zudem war zu diesem Zeitpunkt ja noch die Hundesteuer zu entrichten. Deshalb ist anzunehmen, dass sich nicht jeder Hundehalter beim Amt gemeldet hat. Heute läuft dies über die verpflichtende Chippung sowie die Heimtierdatenbank des Bundes automatisch“.

Konfliktpotential Hund

Weil es nun sehr viel mehr Hunde gebe als noch vor wenigen Jahren, sollen auch die dementsprechenden Angebote für HundebesitzerInnen angepasst werden. Denn es kann viel Konfliktpotential entstehen, wenn es zu wenige Freilaufflächen für Vierbeiner gebe. Zudem war zu Hochzeiten des Covid-19-Virus vielen Hundeschulen der Betrieb untersagt. Damit haben viele frischgebackene Hundeeltern ein wichtiges Erziehungsfenster im Leben ihres Vierbeiners versäumen müssen. Das Ergebnis sind gerade viele Junghunde, die schlecht sozialisiert sind und noch keine Hundeschule besucht haben. Diesem Umstand will die Stadt Graz entgegenwirken.  Bald sollen nämlich HundetrainerInnen auf Hundewiesen kostenlos mit Rat und Tat zur Verfügung stehen. Ab Herbst soll die Kampagne auf einigen ausgewählten Hundewiesen starten. „Wir planen punktuelle Aktionen, die Hundehalter kostenlos nutzen können“, kündigte Tierschutzstadträtin Claudia Schönbacher an.

Mehr Grünflächen für vier Pfoten

Außerdem will die Stadt Graz das Angebot verfügbarer Hundewiesen erweitern. Momentan stehen Hundeeltern und ihren Fellnasen 16 Hundewiesen zur Verfügung. So bald wie möglich sollen mindestens fünf weitere Grünflächen für Hunde hinzukommen.  „Vorrang haben jene Bezirke, wo es jetzt noch keine Infrastruktur gibt – also Andritz, Innere Stadt, Mariatrost, Ries und St. Leonhard“, erklärte die Stadträtin. Außerdem soll es eine räumliche Trennung für große und kleine Hunde geben. Denn durch den Größenunterschied können auch im harmlosen Spiel Verletzungen entstehen. Des Weiteren sind finanzielle Zuschüsse für Futter- und Tierarztkosten sowie ein besseres Meldesystem für Giftköderfunde geplant.

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