Riesenschnauzer (Hunderasse) – ausdauernd und intelligent

by StefanC
FCI Klassifizierung Riesen

Riesenschnauzer sind eine alte deutsche Hütehunderasse, werden heute aber auch als konzentrierte Diensthunde und geliebte Familienmitglieder gehalten. Man kann sie besonders an ihren buschigen Augenbrauen und dem markanten Bart erkennen.

  1. Geschichte & Ursprung
  2. Wesen & Charakter
  3. Aussehen & Besonderheiten
  4. Fell & Pflege
  5. Gesundheit
  6. Schon gewusst?
  7. Video
  8. Die Rasse im Überblick

Geschichte & Ursprung

Mit seinen durchschnittlichen 70 Zentimetern Stockmaß ist der Riesenschnauzer der größte Vertreter der Schnauzerfamilie. Der Ursprung der Rasse liegt im altdeutschen Württemberg, wo man den Schnauzer aus dem mittelalterlichen Biberhund und einheimischen Schäferhunden kreuzte. Schnauzer und Pinscher gehen auf denselben Urtyp zurück und unterscheiden sich heute nur in ihrer Fellstruktur und Körpergröße – zum Beispiel gibt es sowohl Zwergpinscher als auch Zwergschnauzer. 1910 wurden erstmals sechs Rüden und drei Hündinnen als „Münchner Schnauzer“ in das Zuchtbuch des Pinscher-Schnauzer-Klubs eingetragen. Erst 1955 wurde der Riesenschnauzer vom FCI als eigene Rasse anerkannt.

Ursprünglich wurden Riesenschnauzer in Deutschland zum Treiben von Viehherden in den Alpen eingesetzt, aber aufgrund ihrer Wachsamkeit und Treue eigneten sie sich auch als Beschützer von Menschen und ihrem Eigentum. Deswegen trug er (auch aufgrund seines dunklen Fells) lange den Namen „rußiger Bärenschnauzer“. Bald entdeckte man jedoch neue Einsatzbereiche der guten Belastbarkeit und des Lerneifers von Riesenschnauzern. 1925 erfolgte die Anerkennung als Diensthund für Militär, Zoll und Polizei, heute werden Riesenschnauzer auch als Begleit-, Sport- und Gebrauchshunde gehalten. Aufgrund ihrer talentierten Spürnasen sind sie auch bei der Fährtenarbeit und beim Mantrailing in Verwendung. Momentan ist der Pinscher-Schnauzer-Klub 1895 e.V. der einzige vom Verband für das deutsche Hundewesen e.V. (VDH) zur Züchtung von Riesenschnauzern befugte Verein.


Ein schwarzer Riesenschnauzer im Herbstlaub.
Mit seinen üppigen Augenbrauen und dem Bart ist der Riesenschnauzer leicht zu erkennen. / Foto: Canva.

Wesen & Charakter

Riesenschnauzer haben ein ausgeglichenes und gutmütiges Temperament. In Anwesenheit von Fremden sind sie eher zurückhaltend und misstrauisch, aber ihren Herrchen und Frauchen gegenüber sind sie außerordentlich loyal. Tatsächlich handelt es sich um einen extrem anhänglichen und freundlichen Hund. Sie sind zudem mutig, selbstsicher, intelligent und lernwillig, und brauchen daher neben ausreichend Bewegung auch mentale Auslastung.

Körperlich zeichnen sich Riesenschnauzer vor allem durch Kraft und Ausdauer sowie eine gute Konstitution aus: Sie sind recht widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und schlechter Witterung. Sie lieben lange Spaziergänge in der freien Natur und sind relativ schwer zu ermüden – deswegen eignen sie sich nicht besonders gut als Wohnungs- oder Stadthunde. Aufgrund seines starken Wachtriebs muss man diese Energien konstruktiv umleiten, sonst kann der Beschützerinstinkt schnell überhandnehmen. Der Riesenschnauzer braucht eine Aufgabe, der er gefahrlos nachgehen kann, wie das Bewachen eines Grundstücks.


Riesenschnauzer hund hunderasse dog breed deutschland 2020
Mit ihrem ehrfurchtgebietenden Aussehen geben Riesenschnauzer auch gute Models ab. / Foto: pixabay.

Aussehen & Besonderheiten

Riesenschnauzer sind (wie der Name schon andeutet) eine größere Version des kräftigen, gedrungenen Schnauzers. Aufgrund ihrer edlen Haltung, ihres quadratischen Körperbaus und ihres kurzen, aber strammen Rückens können diese Hunde sehr respekteinflößend wirken und regelrecht Ehrfurcht in geneigten Betrachtern auslösen. Sie bewegen sich mit raumgreifender Eleganz und sind (aufgrund ihrer ursprünglichen Verwendungszwecke) sehr flinke und wendige Hunde. Markant für das Aussehen des Riesenschnauzers sind außerdem die hochangesetzten Klappohren, die dunklen Augen und die buschige Säbel- oder Sichelrute.


Ein schwarzer Riesenschnauzer springt einem Ring hinterher.
Sportlich und verspielt – so kennt man den Riesenschnauzer. / Foto: Canva.

Fell & Pflege

Das Fellkleid von Riesenschnauzern ist drahtig hart, mit dichter Unterwolle und kurzem, harten, anliegendem Deckhaar, das weder struppig noch gewellt sein darf. Das Fell an den Läufen wiederum tendiert dazu, weicher und auch etwas länger zu sein. Besonders charakteristisch für diese Schnauzerrasse ist der Bart am Fang und die buschigen Brauen, welche die Augen leicht überschatten, aber nicht ihre Sicht behindern dürfen. Die von der FCI anerkannten Farben sind schwarz und Pfeffersalz in mittlerer Tönung mit gleichmäßig verteilter Pfefferung in gräulichen Farbnuancen. Helle Abzeichen sind unerwünscht.

Wie viele Terrierrassen haart auch der Riesenschnauzer kaum. Bei ihm fällt totes Haar einfach von der Haut ab, bleibt aber meist im dichten Fell stecken. Das bedeutet, dass regelmäßiges Bürsten und auch Trimmen wichtig für die Gesundheit ist. Ansonsten verfilzt das tote Haar im Fell, und es kann zu Hautirritationen und Juckreiz kommen. Verliert ein Riesenschnauzer Haar, ist der richtige Zeitpunkt zum Trimmen erreicht. Obwohl es einfacher und auch günstiger wäre, das Fell einfach kurz zu scheren, ist dies der Gesundheit des Fells weniger zuträglich. Denn das tote Haar wird beim Scheren nur gekürzt, aber nicht entfernt.


Riesenschnauzer hund hunderasse dog breed deutschland
Als ehemalige Hütehunde sind Riesenschanuzer gerne in der freien Natur. / Foto: pixabay.

Gesundheit

Da der Riesenschnauzer hauptsächlich von seriösen Züchtern erhalten wird, ist es um seine allgemeine Gesundheit sehr gut bestellt. Bei der richtigen Pflege und Fütterung können diese Hunde 12 bis 15 Jahre alt werden. Für eine so große Hunderasse ist dies eine beachtliche Leistung – denn ähnlich große Hunde wie der Broholmer oder der Kuvasz leben leider wesentlich kürzer. Allein gewisse Krebserkrankungen treten bei Riesenschnauzern öfter auf als bei anderen Hunderassen.

Da diese Hunde außerdem von Welpenpfoten an sehr aktiv und verspielt sind, überarbeiten manche Hundebesitzer die jungen Hunde – wenn auch in guter Absicht. Passiert dies in der wichtigen Wachstumsphase, können besonders bei großen Hunden schnell Probleme mit dem Bewegungsapparat auftreten, wie Ellenbogen- (ED) oder Hüftdysplasie (HD). Deswegen ist es wichtig, mit Hundesportarten so lange zu warten, bis die Tiere ihre volle Größe erreicht haben. Auch zu schnelle Gewichtszunahme kann in dieser Zeit zu Problemen führen – daher sollte man bei der Ernährung des Riesenschnauzers auf hochwertiges Futter und vernünftige Portionen achten.


Riesenschnauzer /pixabay
Bei regelmäßiger Pflege verlieren Schnauzer keine Haare. /Foto: Pixabay

Schon gewusst?

Dass der Riesenschnauzer trotz seiner beachtlichen Körpergröße erstaunlich gut im Agility ist?

 

Aufgrund ihrer ausdauernden Schnelligkeit, ihrer Intelligenz und ihrer Wendigkeit sind Riesenschnauzer oftmals auf Agility-Parcours anzutreffen; allerdings muss die Belastung für ihre Gelenke immer im Hinterkopf behalten werden, da größere Hunderassen wie der Riesenschnauzer anfälliger für Hüftdysplasie sind. Wenn man gelenkschonender fordern will, eignet sich der Riesenschnauzer auch hervorragend für andere Hundesportrassen wie Obedience-Training.

Verspielte Riesenschnauzer (Video)

Riesenschnauzer haben natürlich auch einen Riesenspaß beim Spielen!

https://youtu.be/-s0HwYeM6XU

Die Rasse im Überblick

Bewegung

Knochen_Bewertung 4

Anfängertauglich

Knochen_Bewertung 1

Familienfreundlich

Knochen_Bewertung 3

Fellpflege

Knochen_Bewertung 3

Hunderassen

Hier finden sie alle FCI-Zertifizierte Hunderassen
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