Richtig verhalten: Was tun, wenn Hunde kämpfen?

by StefanC
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„Der Erzfeind“ taucht auf, kurzes Anstarren, eine Unaufmerksamkeit und schon kracht es. Was tun, wenn Hunde kämpfen? Ist so ein Hundekampf erst mal im Gange, ist guter Rat teuer, wie die Vierbeiner am besten wieder getrennt werden. Wie erkenne ich als Zweibeiner aber, ob die Rauferei ernst oder nur harmloses Spiel ist?

„Der will nur spielen!!!!“ Als Frauchen Anna von ihrer Whatsapp-Nachricht aufschaut, hat Aramis schon längst das am Horizont auftauchende Mensch-Hund-Paar entdeckt und beschlossen, die Zügel für diese Begegnung gefälligst selbst in die Hand zu nehmen. Spätestens jetzt ist Annas Aufmerksamkeit bei ihrem Liebling und der Frage: „Was tun, wenn Hunde kämpfen?“

Während Anna noch versucht, mit ihren Rufen die daherkommenden Spaziergänger (und sich selbst) zu beruhigen, hat Aramis, seines Zeichens eindrucksvoller, großer Mischlingsrüde, das so gar nicht im Sinn. Was passiert? Nichts. Der andere Rüde legt sich ergeben auf den Boden, lässt sich von Aramis bereitwillig beschnuppern und die Sache ist gegessen. Zum Glück. Denn Spielen stand eigentlich nicht auf Aramis’ Plan.

Warum nicht? Tatsächlich spielen – auch wenn viele Frauchen und Herrchen das nicht wahrhaben wollen – erwachsene Hunde nur mehr sehr selten. Also ja, schon – sofern sie sich kennen. Und dann hat Spielen viele wichtige Funktionen, oft, um für das „echte“ Leben zu lernen. Aramis passte es aber in diesem Fall einfach gar nicht, dass da ein „Eindringling“ in seinem Revier auftaucht

Spielmerkmale

Kommt es nun tatsächlich zu einer Rauferei – wie erkenne ich Zweibeiner, ob da jetzt ein Spiel oder bereits ein Kampf im Gange ist? Beziehungsweise, wann eine Situation kippt und aus einer vielleicht harmlosen Rauferei Ernst wird? Im Spiel wird nicht gestarrt, sondern werden immer wieder kurze Blicke ausgetauscht, Bewegungsmuster wechseln einander ab und werden unvollständig oder sehr übertrieben (sogenannte Spielgrimassen) gezeigt, Nackenbisse zum Beispiel nur angedeutet. Außerdem werden die Rollen immer wieder gewechselt.

Rasch handeln, bei kämpfenden Hunden

Was aber tun, wenn Frauchen und Herrchen die Situation nicht richtig eingeschätzt haben und da bereits ein handfester Kampf abgeht? Trennen versuchen, ehe schlimmere Verletzungen entstehen? Dazwischen zu gehen ist dabei allerdings nicht ratsam, wenn man nicht selbst (dann unabsichtlich) gebissen werden möchte.

Wichtig: Hysterisches Schreien sollte unbedingt vermieden werden, das heizt die Hunde nur noch mehr an. Stattdessen möglichst lautlos agieren und zum Beispiel eine Jacke auf die Vierbeiner werfen. Diesen Schreckmoment, den man durch die plötzliche Finsternis erzeugt, nützt man dazu, die beiden Kontrahenten durch beherztes Zugreifen möglichst rasch zu trennen. Das natürlich immer auf eigenes Risiko, bei dem aggressiven Verhalten der Hunde.

Vorbeugen ist besser als heilen

Natürlich wäre es gut, wenn es gar nicht zum Kampf kommt. Was ich als Hundehalter tun kann? Sicher, laufen die Hunde frei, sind Begegnungen oft nicht ganz so einfach zu verhindern. Da gilt es als Hundehalter, aufmerksam zu sein und die Augen offen zu halten. Was allerdings meist gut zu vermeiden ist: gegenseitiges Beschnuppern an der Leine.

Das sollte immer tabu sein. Für die Vierbeiner ist das nämlich – entgegen der Meinung vieler Frauchen und Herrchen – nur selten angenehm, können sie doch nie so kommunizieren, wie sie gerne würden, weil sie in ihrer Bewegung eingeschränkt sind.

Laut oder leise?

Oft handelt es sich nur um Kommentkämpfe. Die verlaufen sehr laut. Da hilft meist, wenn sich die jeweiligen Frauchen oder Herrchen voneinander und von den Hunden ein Stück weit entfernen. Wenn dann quasi die Rückendeckung fehlt, trennen sich auch die Vierbeiner im besten Fall sehr rasch. Echte, ernst gemeinte Kämpfe mit Bissen verlaufen im Gegensatz dazu sehr leise.

Dann ist rasches Handeln und Zusammenarbeit gefragt – z. B. mit einer Jacke, wie oben beschrieben. Nach einem Vorfall ist es außerdem sinnvoll Nummern auszutauschen, um sich nach eventuellen Folgen erkundigen zu können.

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