Wie alt ist mein Hund in Menschenjahren? Bisher war die Antwort recht schnell gegeben. Denn es galt die Berechnung „ein Hundejahr sind sieben Menschenjahre“. Erbgutanalysen zeigten jedoch, dass Hunde nicht wie Menschen konstant schnell altern, sondern in Schüben. Eine neue Formel für die Hundejahre muss her!
Es ist ein trauriger Umstand für jeden Hundebesitzer, dass unsere geliebten Fellnasen leider nicht so lange leben wie wir. Seit der Hund ein wichtiger Gefährte des Menschen und damit auch oftmals Teil unserer Familie geworden ist, besteht der Wunsch, deren Leben und Altern mit unserer eigenen Lebensspanne zu vergleichen. Binnen eines Bruchteils unseres Lebens durchlaufen Hunde die Welpenphase, werden zu schnell erwachsen und sind bereits rüstige Hundesenioren, wenn die eigenen Kinder gerade die Pubertät erreicht haben. „Zehn Lebensjahre“ hört sich für uns langlebige Menschen richtig jung und frisch an. Doch Hunde, die ein solches Alter überhaupt erreichen, genießen bereits ihren Lebensabend. Um sich ein Bild davon zu machen, in welcher Lebensphase sich unsere Vierbeiner gerade befinden, kann man daher in sogenannte „Menschenjahre“ umrechnen.
Bisher konnte man noch im Kopf Hundejahre in Menschenjahre umrechnen. Denn schon seit geraumer Zeit gilt die gängige Faustregel „Anzahl Hundejahre x 7 = Lebensalter in Menschenjahren“. Natürlich spielen auch andere Faktoren in der Alterung eine Rolle. Beispielsweise altern Hunde je nach dem individuellen Körpergewicht und auch nach Rassenzugehörigkeit etwas anders. Zum Vergleich: Englische Bulldoggen haben nur eine Lebenserwartung von etwa sechs bis acht Jahren, der kleine Chihuahua kann bei verantwortungsvoller Zucht bis zu zwanzig (!) Jahre alt werden. Demnach gilt die Formel, sieben Menschenjahre entsprechen einem Hundejahr, nicht für alle Fellnasen gleich.
Stauben Sie den Taschenrechner ab!
Eine Studie der University of California San Diego veröffentlichte im Fachjournal „Cell Systems“ nun eine neue Formel, um den Alterungsprozess von Hunden genauer auf menschliches Altern abzustimmen. Wie der Kurier berichtete, untersuchten Trey Ideker und sein Team an der kalifornischen Hochschule das Erbgut von insgesamt 104 Labrador Retrievern, wobei sie sich auf die Analyse der Muster von DNA-Methylierungen stützten, welche Rückschlüsse auf die aktuelle Lebensphase ermöglichen.
Die Forscher stellten fest, dass die Verlaufskurve hündischen Alterns wesentlich anders aussehe als menschliches Älterwerden: Ihre besten Jahre sind schnell vorbei, dafür verlangsamt sich der Alterungsprozess später. Die akkurate Formel zur Umrechnung in Hundejahre lautet also: „Menschenalter = 16 x ln(Hundealter) + 31„. Man multipliziert den natürlichen Logarithmus der Hundejahre mit 16 und addiert im Anschluss dieser Summe 31 hinzu. Ohne Taschenrechner funktioniert das Umrechnen also nicht mehr.
Besten Hundejahre schnell vorbei
Dieser neuen Formel zufolge ist ein einjähriger Hund also nicht sieben Menschenjahre alt, sondern mit einem 31-jährigen Menschen vergleichbar. Das liegt daran, dass junge Hunde im ersten Lebensjahr sehr schnell altern, beinahe ausgewachsen und bereits geschlechtsreif sind. Dieses hastige Altern verlangsame sich später: Laut der Formel wäre ein vierjähriger Hund etwa 53 Menschenjahre alt, ein neunjähriger Hund „erst“ 66 Menschenjahre.
In einer Pressemitteilung betonte Ideker die Notwendigkeit, den Alterungsprozess von Hunden besser zu verstehen, da Tierärzte für ihre Behandlungen und Diagnosen häufig noch die 7-Jahre-Regel anwenden würden. Allerdings müsse für eine breitere Anwendbarkeit der Formel auf andere Hunderassen weitere Studien mit Vertretern anderer Rassen durchgeführt werden – denn die Stichprobe dieser Studie bestand nur aus Labrador Retrievern. Die Formel könnte je nach Lebenserwartung der Rasse also abweichen.
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