Monschau: Wolf im Tierheim abgegeben?

by StefanC

In einem Waldstück in Monschau bei Aachen trieb sich ein scheinbar herrenloser Hund herum, der daraufhin in ein Tierheim gebracht wurde. Dort wurde man aufgrund der großen Ähnlichkeit zum Wildtier stutzig – war ihnen vielleicht ein waschechter Wolf in den Zwinger geraten? Eine DNA-Analyse soll Auskunft geben.

Laut einer Pressemitteilung des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen war Ende September ein sehr wolfsähnlicher Hund in Monschau bei Aachen eingefangen worden, nachdem dieser einer Wandergruppe über mehrere Stunden gefolgt war. Das örtliche Tierheim nahm den Rüden bereitwillig auf, wurde aber bald stutzig: Er sah einem echten Wolf auffällig ähnlich. Auch sein Verhalten gegenüber Menschen (scheu, aber nicht aggressiv) deutete daraufhin, dass er nicht viel Kontakt zu ihnen zu pflegen schien. In den Wäldern bei Monschau, das im Westen Deutschlands nahe der belgischen Grenze liegt, kommt es immer wieder zu Sichtungen vereinzelter wildlebender Wölfe, es sei daher nicht auszuschießen, dass dem Tierheim ein echter Wolf in den Zwinger geraten war.

Tierarzt und DNA-Test

Bei der tierärztlichen Untersuchung wurden DNA-Proben entnommen und zur Abklärung der genauen Abstammung an das Senckenberg-Forschungsinstitut in Gelnhausen geschickt. Der vermutlich zwei bis drei Jahre alte, unkastrierte Rüde verfügte außerdem über einen Transponderchip, der eindeutig darauf hinweist, dass das Tier nicht in der freien Natur, sondern in Gefangenschaft aufgewachsen ist. Die Chipnummer konnte nach Belarus zurückverfolgt werden, dortige Behörden wurden bereits um Informationen gebeten. Wie und warum der „Wolfshund“ nach Monschau und in die Eifel gekommen war, ist jedoch noch unklar. Die DNA-Analysen ergaben, dass es sich bei dem Tier um einen Wolfhybriden handelte – also eine Mischung aus Wolf und Haushund in wahrscheinlich dritter Generation. Diese Hybriden (wie z.B. der tschechoslowakische Wolfshund) sehen dem Wolf optisch sehr ähnlich, zeigen aber viele Verhaltensweisen von Hunden und sind Menschen gegenüber kooperativer, weswegen sie gerne als urige Haustiere gehalten werden. Der Rüde befindet sich momentan in artgerechter Haltung, bis über sein weiteres Schicksal entschieden werden kann – eine Freilassung steht aufgrund seiner Lebensumstände aber nicht zur Debatte.

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