Mein Hund ist aggressiv gegenüber anderen Hunden an der Leine – was tun?

by StefanC
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Ausraster am anderen Ende der Leine sind bei Ihren Spaziergängen Programmpunkt Nummer eins? Kristina Ziemer Falke hat uns die Frage beantwortet: „Mein Hund ist aggressiv gegenüber anderen Hunden an der Leine – woran liegt das? Und was kann ich dagegen tun?“

Ein fremder Hund nähert sich, die Stimmung ist angespannt, der eigene Hund plötzlich nicht mehr wiederzuerkennen. Knurren, lautstarkes Bellen – der Vierbeiner hängt geradezu in der Leine. Viele haben das gleiche Problem: „Mein Hund ist aggressiv gegenüber anderen Hunden an der Leine.“ Doch was lässt sich gegen diesen Stress tun? Wie können Hund und Halter sich endlich wieder auf gemeinsame Spaziergänge freuen?

Trainerin Kristina Ziemer-Falke stellt mögliche Gründe für dieses Verhalten sowie alltagstaugliche und hilfreiche Lösungsansätze vor: Zunächst ist es wichtig, die Ursache des Problems zu ergründen. Woran liegt es, dass der eigene Hund dermaßen anfängt zu pöbeln? Je nachdem werden dann die Trainingsmöglichkeiten gegen „Leinenaggression“ festgelegt.

Angst oder Frust als mögliche Auslöser

Das Verhalten könnte zum einen in Angst oder Furcht begründet liegt. Der fremde andere Hund soll durch die gezeigten Aggressionen auf Abstand gehalten werden – die dem eigenen Vierbeiner übrigens keinen Spaß machen, er nutzt sie zur Verteidigung und zu einer von ihm gewünschten Distanzvergrößerung. Zum anderen wäre eine Übersprungshandlung aus Frust möglich. Der Hund will Kontakt mit dem Gegenüber, wird aber durch die Leine daran gehindert, sodass er frustriert reagiert.

Außerdem wäre es denkbar, dass Bello gelernt hat, wie er sich Eindruck verschafft, nun fi ndet er womöglich auch Gefallen an der Situation. Andere Menschen und Hunde halten bewusst Abstand, und der eigene Vierbeiner beginnt zunehmend, Freude an seinem Erfolg bringenden Verhalten zu haben.

Aggression an der Leine – was tun?

Bis der tatsächliche Grund für die „Leinenaggression“ gefunden wurde, können und sollten Sie an der Leinenführigkeit arbeiten. Wichtig ist es, dem Hund klarzumachen, dass diese sowohl mit als auch ohne Ablenkung einzuhalten ist, damit er Sie auch in stressigen Situationen für glaubwürdig hält. Lassen Sie sonst auch alles mit sich machen, wird Ihr Hund sich in Gefahrensituationen lieber auf sich selbst verlassen als auf Sie.

Bei der Leinenführigkeit kann eine Analyse mithilfe der Kamera hilfreich sein.Am besten bitten Sie jemanden, Sie miteiner Kamera zu begleiten und zu filmen: Ist die Leine entspannt? Läuft der Hund dort, wo er soll? Gehen Sie weiter, obwohl Ihr Hund zieht? – Vorsicht, so erlauben Sie ihm das Ziehen! Achten Sie viel auf Ihren Hund oder schauen Sie zielorientiert nach vorn?

Glauben Sie an sich?

Ihr Vierbeiner sollte wissen, dass Sie einen Plan haben. Glauben Sie aber nicht an sich und sind genauso unsicher wie Ihr Hund, sollten Sie die direkte Konfrontation vorerst lieber vermeiden und stattdessen den stressfreien Umweg wählen, bis Sie wissen, dass Sie Ihren Hund sicher durch eine Hundebegegnung führen können.

Denken Sie daran, dass sich Ihr Hund an Ihnen orientieren sollte und nicht andersherum.

Zum Weiterlesen

Welche Ereignisse im Hundeleben ausschlaggebend für eine Leinen-Aggression sein können, wie man Stressanzeichenrichtig deutet und dementsprechend darauf reagiert, lesen Sie im folgenden Artikel: „Leinen-Aggression beim Hund: Zeichen erkennen und richtig reagieren“ 

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