Tagelang musste der kleine Schäferhundmischling so auf dem Balkon ausharren. / Foto: ICARA Tierrettung e.V.

Die Grausamkeit der Menschen kennt keine Grenzen. Weil ein Junghund an anhaltendem Durchfall litt, sperrten seine Besitzer ihn einfach auf den Balkon – über Tage hinweg. Nachbarn der Wohnung in Linz verständigten den Notruf, als das verdächtige Jaulen nicht aufhören wollte.

Die Mitarbeiter der ICARA Tierrettung waren geschockt und fassungslos, als sie Donnerstag gegen 15 Uhr auf den Balkon in der Innenstadt von Linz hinaustraten. In seinem eigenen Kot und Urin musste ein junger Schäferhundemischling in einer Ecke hocken. Man hatte ihn an einer Strebe so kurz festgekettet, dass er sich nicht einmal hinlegen konnte. Dabei hatte er bereits ganze Tage lang alleine auf dem Balkon verbringen müssen, und das bei nächtlichen Minusgraden. Davon sprach sein abgemagerter Zustand und die Menge an Unrat um den Junghund herum. Er muss ein schreckliches Martyrium durchgestanden haben – und der Grund dafür bricht einem das Herz. Laut der 28-jährigen Besitzerin hatte sie den Schäferhund-Mischling als Welpe „gesund“ gekauft. Er war jedoch nicht gechippt, Papiere konnten die Besitzerin  ebenfalls nicht vorlegen. Dann hatte der mittlerweile drei Monate alte Hund plötzlich teilweise blutigen Durchfall bekommen.

Keine Hilfe für kranken Hund

Gerade bei blutigem Stuhl ist es eigentlich höchste Zeit, zum Tierarzt zu fahren. Das tat die 28-jährige Linzerin ursprünglich auch. Doch als sich nach dem zweiten Mal beim Veterinär keine Besserung einstellte, sperrte sie den Hund kurzerhand auf den Balkon. Den Tierrettern gegenüber zeigte sie sich uneinsichtig: „Ein kranker Hund kommt nicht in die Wohnung!“ Zum Glück bemerkten aufmerksame Nachbarn auf das nicht enden wollende Jaulen um Hilfe und kontaktierten den Notruf. Die Polizei und Bundesfeuerwehr Linz verständigten die ICARA Tierrettung beim Anblick des Häufchen Elends auf dem Balkon. „Als wir den kleinen Burschen von der Kette lösten, wurden wir vor lauter Liebe des kleinen buchstäblich fast umgeworfen. Er sprang uns überglücklich an und war dankbar über jede Form der Zuneigung“, schilderten die Tierretter die Erlösung des kleinen Welpen. Dieser befindet sich nun in der Obhut des Tierheims Linz und wird dort medizinisch versorgt und liebevoll betreut. Doch auch für die Linzer Tierquälerin soll die schreckliche Grausamkeit nicht ohne Folgen bleiben: „Die zuständigen Behörden, der Amtstierarzt als auch die Polizei sind über den Vorfall Informiert und die Besitzer werden angezeigt.“

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