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Leckerlis sind toll, keine Frage. Doch sie sind für unsere Hunde nicht die Belohnung schlechthin – sie schätzen lobende Worte oft sogar mehr.

Wenn Leckerlis durch die Luft fliegen, hüpft Bello meist freudig hinterher. Und jedes Kunststück oder Kommando gelingt gleich viel besser, wenn die Aussicht auf Futter besteht. Kann es eine schönere Belohnung geben? Ja, kann es: lobende Worte stehen den leckeren Häppchen um nichts nach, fanden Forscher von der Emory University in Druid Hills nun anhand einer Studie heraus.

Was macht die Beziehung zwischen Hund und Mensch aus?

„Eine Theorie über Hunde ist, dass sie hauptsächlich Pawlowsche Maschinen sind: Sie wollen Futter – und ihre Halter sind lediglich das Mittel, daran zu kommen“, so Neurowissenschaftler Gregory Berns von der Emory University im Online-Wissensmagazin Scinexx. „Eine andere, gängigere Interpretation ihres Verhaltens ist, dass Hunde tatsächlich den menschlichen Kontakt an sich wertschätzen“. Berns und seine Kollegen wollten herausfinden, welche der beiden Theorien stimmt.

Für ihre Studie testeten die Forscher, wie das Gehirn der Tiere auf unterschiedliche Belohnungsreize reagiert. Für den Versuch lernten die 15 Hunde zunächst, drei Objekte mit bestimmten Ergebnissen zu assoziieren: Ein pinkfarbenes Spielzeugauto bedeutete Futter, ein blauer Ritter verbales Lob von Herrchen oder Frauchen, bei einer Haarbürste gab es keine Belohnung. Die Wissenschaftler testeten, welcher der Gegenstände das Belohnungszentrum der Hunde am stärksten aktivierte.

Nette Worte bevorzugt

Die Ergebnisse überraschten: „Die meisten Hunde favorisierten das Lob ihres Halters gegenüber dem Futter oder reagierten auf beide Belohnungen ähnlich. Nur zwei der Hunde waren echte Vielfraße und zeigten eine starke Präferenz für das Futter“, so Berns. Vier der Hunde bevorzugten das Lob, neun von ihnen schätzten Lob wie Futter gleichermaßen.

Das bestätigte auch ein Verhaltenstest. Dafür mussten sich die Hunde in einem einfachen Labyrinth für einen von zwei Wegen entscheiden – ein Gang führte zu einer Schale voller Leckereien, der andere zu Herrchen oder Frauchen, die ihren Hund bei der Ankunft mit lobenden Worten beglückten. Die meisten Vierbeiner wechselten gleichmäßig zwischen Futter und Mensch. Jene, die im Gehirntest jedoch eine starke Präferenz für das verbale Lob ihres Halters gezeigt hatten, liefen in 80 bis 90 Prozent der Fälle zu ihrer Bezugsperson. „Das offenbart, wie wichtig Lob für Hunde ist – soziale Belohnung hat für sie womöglich eine ähnliche Bedeutung wie für uns Menschen“, kommentiert Berns. (Social Cognitive and Affective Neuroscience, 2016)

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