Verbot von Welpenverkauf im Zoofachhandel gefordert

by StefanC
Hundewelpen im Zoofachhandel

Es fehlen die Bezugspersonen, und auch die Unterbringung ist oft zweifelhaft – Gründe für ein Verkaufsverbot von Hundewelpen im Zoofachhandel gibt es zahlreiche. Seit 2008 wieder erlaubt wird nun ein endgültiges Verbot gefordert.

Verkaufsräumlichkeiten ohne Frischluft, künstliches Licht und vor allem: keine konkrete Bezugsperson in einer sehr prägenden Phase des Hundes. Die mitunter wochenlange Zurschaustellung in den Räumen eines Zoofachhandels bedeutet gerade für erst wenige Wochen alte Hundewelpen eine extreme Belastung, wie die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN in einer Aussendung kritisiert. Sie startete eine Online-Petition, in der von der zuständigen Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser ein Verkaufsverbot von Hunde- und Katzenwelpen in Zoofachhandlungen gefordert wird. „Wir appellieren an alle Tierfreunde, gemeinsam mit uns gegen diesen Missstand zu protestieren“, sagt Indra Kley, Leiterin des Österreich-Büros von VIER PFOTEN.

Verbot 2008 wieder gekippt

Eigentlich hatte es ein solches Verbot bereits gegeben. Das 2005 in Österreich in Kraft getretene Bundestierschutzgesetz hatte den Verkauf von Hunde- und Katzenwelpen im Zoofachhandel bereits untersagt. Leider nicht nachhaltig. „Zum Entsetzen vieler Tierschutzorganisationen wurde das Verbot 2008 wieder gekippt und der Verkauf unter bestimmten Auflagen, wie etwa regelmäßigen Kontrollen, wieder erlaubt“, so Kley.

Impulskäufe und zweifelhafte Herkunft

Zudem wurde 2008 angenommen, durch den Verkauf von Welpen in Zoofachhandlungen könne der unkontrollierte Welpenhandel gestoppt werden. Was aber nicht der Fall war. „Der unseriöse Handel mit Welpen boomt, immer wieder werden kranke Tiere zu billigen Preisen im Internet angeboten. Die Tiere werden auf der Straße oder in Privatwohnungen mit gefälschten Papieren übergeben. Das zeigt, dass die Rücknahme des Verbots keine geeignete Lösung für den illegalen Welpenhandel war. Im Gegenteil, durch den Verkauf im Zoofachhandel wurde ein weiteres Tierschutzproblem geschaffen“, so die Tierschützerin.

Ein weiterer Grund für ein Verbot ist die oft zweifelhafte Herkunft der Welpen. Sie stammen nicht von verantwortungsvollen Züchtern aus Österreich, sondern werden größtenteils aus dem Ausland bezogen. Angaben zu Herkunft und Gesundheitszustand entsprechen nicht immer der Realität. Was noch für ein Verbot spricht: Potentielle Käufer entscheiden oft aus einem Impuls heraus und kaufen ein Tier völlig unüberlegt. Auch wird – anders als im Tierheim oder beim Züchter – nicht darauf geachtet, ob Mensch und Tier überhaupt zusammenpassen, geschweige denn das neue Zuhause überhaupt für ein Tier geeignet ist.

 

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