Hündin Laika: ein kleiner Hund macht einen großen Schritt für die Menschheit

by StefanC
laika hund dog space briefmarke

Hunde unterstützen Menschen schon seit tausenden von Jahren in vielen Bereichen des Lebens. Sei es als Blindenhund für Privatpersonen oder als Bombenspürhund im Auftrag der Sicherheit. Doch eine Hündin machte vor genau 63 Jahren besondere Schlagzeilen: Hündin Laika war das erste Lebewesen in der Umlaufbahn der Erde und ermöglichte so die erste bemannte Raumfahrt – und bezahlte mit ihrem Leben.

Der 3. November 1957, 2:30 Uhr. In der Bodenkontrolle der sowjetischen Luftfahrt halten die Forscher und Mitarbeiter des Raumfahrtprogramms die Luft an. Denn sie wagten etwas, das vor ihnen noch keiner gemacht hat: Zum ersten Mal schickten sie ein Lebewesen in die Erdumlaufbahn.

Die kleine Hündin Laika wurde so zu einem der bedeutendsten Vierbeiner überhaupt. Jedoch darf nie vergessen werden, dass aus Tierschutz-, aber auch aus menschlicher Sicht dieses Verhalten gegenüber Tieren und ihr Ausbeuten zu Forschungszwecken absolut nicht zu rechtfertigen ist.

Kleine Hündin auf großer Mission

Mit dem sowjetischen Forschungssatelliten Sputnik 2 wurde die kleine Mischlingshündin Laika in den Weltraum geschickt. Laikas wurde als Streuner auf den Straßen Moskaus aufgegriffen. Sie soll zirka drei Jahre alt gewesen sein und wog in etwa sechs Kilogramm. Vermutlich war sie eine Mischung aus Husky und Terrier. Der Name „Laika“ (nach der gleichnamigen russischen Hunderasse) bedeutet „Kläffer“ und wurde ihr erst später gegeben. Von den Mitarbeitern der Mission wurde sie „Kudrjawka“ (auf Deutsch „Löckchen“) und „Tschuschka“ (auf Deutsch „Käferlein“) getauft.
Neben Laika wurden noch zwei weitere Hündinnen auf den Weltraumflug vorbereitet. Alle drei befanden sich davor schon in Höhenforschungsprogrammen.
Laika wurde schlussendlich ausgewählt, da sie auch bei vorangegangenen Tests vergleichsweise ruhig blieb.“34151″ img_size=“full“ add_caption=“yes“]

Keine Rückkehr zur Erde

Eine Rückkehr der kleinen Hündin Laika zur Erde war in der Missionsplanung nicht vorgesehen. Sie sollte nach 10 Tagen im Orbit vergiftetes Futter verabreicht bekommen, damit ihr der qualvolle Tod beim Wiedereintritt in die Atmosphäre erspart blieb. Jedoch wurden bereits nach etwa fünf bis sieben Stunden keine Lebenszeichen von Laika mehr übermittelt.“34152″ img_size=“full“ add_caption=“yes“]

Tierschützer empört

Um die Hunde auf die Bedingungen im Weltraum vorzubereiten, setzte man sie in Zentrifugen, welche die Beschleunigung bei einem Raketenflug simulierten. Gleichzeitig wurden sie auch Lärm und Vibrationen ausgesetzt. In der heutigen Zeit ist dies natürlich völlig undenkbar und stieß auch damals schon auf viel Kritik von Tierschützern auf der ganzen Welt. Zusätzlich hielt die Sowjetunion genauere Infos zu Laika geheim. Erst Jahre später wurde offiziell bestätigt, dass Laika bereits wenige Stunden nach Start der Mission verstarb. Man vermutet heute, dass sie durch den schlechten Wärmeschutz in der Kapsel einen Hitzetod starb.
Inzwischen sprechen auch immer mehr Mitarbeiter im Sputnik-Projekt ihr Bedauern über Laikas Tod aus. Oleg Gasenko, der für Laika während ihrer Zeit im Programm verantwortlich war, sagte beispielsweise: „Je mehr Zeit vergeht, desto mehr tut es mir leid. Wir haben durch die Mission nicht genug gelernt, um den Tod des Hundes zu rechtfertigen.“

Hunde im Weltall

Die Hündin Laika war allerdings nicht die erste Fellnase, die die Erde verließ: Die ersten Hunde, Tsygan und Dezik, befanden sich an Bord der R-1 IIIA-1. Die Hunde erreichten am 22. Juli 1951 den Weltraum, umkreisten die Erde jedoch nicht. Sie waren die ersten Säugetiere, die sich erfolgreich von der Raumfahrt erholt hatten.
Nach Laika schickte die Sowjetunion am 19. August 1960 zwei weitere Hunde, Belka und Strelka, in den Weltraum. Die Tiere waren die ersten, die tatsächlich die Erde umkreisten und lebend zurückkehrten.“34148″ img_size=“full“ add_caption=“yes“]

Hündin Laikas Gedenken

Der Flug ins All der kleinen Laika machte sie wohl zu einem der berühmtesten Hunde der Geschichte. So wurde sie 1997 auf dem Monument der tödlich verunglückten Kosmonauten in Moskau verewigt. Zusätzlich steht seit 2008 in Moskau ein Monument eigens für Laika, welches sie stehend auf einer Rakete zeigt. Laika wurde auch in verschiedenen Ländern auf Briefmarken abgebildet und sogar eine Schokoladenmarke wurde nach ihr benannt (übrigens: Schokolade und Hunde passen nicht gut zusammen. Wieso das so ist, erfahrt ihr hier).
Durch coronabedingte Verzögerungen startet der ursprünglich für Dezember 2020 geplante Dokumentar-Film „Space Dogs“ nun am 02.07.2021 in den Kinos. Laut einer Legende kehrte Laika nach ihrem Tod als Geist zur Erde zurück und streift seither zusammen mit den anderen Streunern durch die Straßen Moskaus. Der Film wurde aus Sicht der Hunde gedreht und erzählt von Laikas Nachfahren: Zwei Straßenhunden in Moskau.Nicht zu verwechseln ist Laika mit der Kameramarke Leica. Die gibt es hier:

Leica D-LUX Typ 109 18470 Kompaktkamera

Preis: 507,00€
3,8 ★ von 5 ★

Auch wenn Laikas Geschichte sehr traurig ist, hat sie uns vor allem eins gelehrt: Wir verdanken Hunden mehr, als wir in unserem täglichen Leben sehen können.[vc_video link=“https://www.youtube.com/watch?v=9nDW-7wnwQQ“]

Weitere Tiere im Weltraum:

  • Gordo, ein Totenkopfäffchen, startete am 13. Dezember 1958. Er starb bei der Wasserlandung, als ein Flotationsgerät ausfiel.
  • Able, ein Rhesusaffe, und Baker, ein Totenkopfäffchen, wurden am 28. Mai 1959 gemeinsam in den Weltraum geschickt. Sie flogen 300 Meilen hoch und kehrten unversehrt zurück. Able starb jedoch während einer Operation, um eine Elektrode unter ihrer Haut zu entfernen. Baker lebte bis 1984 und starb im Alter von 27 Jahren an Nierenversagen.
  • Ham war ein Schimpanse, der darauf trainiert war, Aufgaben während der Raumfahrt auszuführen. Ham, benannt nach dem Holloman Aerospace Medical Center, wurde nach seinem Flug am 31. Januar 1961 zu einer Berühmtheit. Ham lernte, Hebel zu ziehen, um Bananenpellets zu erhalten und Stromschläge zu vermeiden. Er war erfolgreich das erste Tier, das tatsächlich mit einem Raumschiff interagierte, anstatt einfach darin befördert zu werden.
  • Am 18. Oktober 1963 flogen französische Wissenschaftler die erste Katze ins All. Felix wurde nach einem Fallschirmabstieg erfolgreich geborgen.
  • Zwei russische Hunde, Veterok und Ugolyok, wurden am 22. Februar 1966 ins All gebracht. Sie umkreisten 22 Tage lang rekordverdächtig die Erde. Der Mensch hat diesen Rekord erst 1974 übertroffen.

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