Herzwürmer (Dirofilariose) – Symptome und Behandlung

by StefanC
Eine Bulldogge schaut traurig in die Kamera, sie ist aber nicht von Herzwürmern befallen.

Dirofilariose oder Herzwürmer sind eine ernstzunehmende Gefahr für das Leben unserer Vierbeiner. Besonders nach der Rückkehr aus dem Urlaub in heißen, humiden Klimazonen ist Vorsicht geboten. Leidet der Hund unter Kurzatmigkeit, Kreislaufbeschwerden oder gar Ohnmachten, ist ein Test auf Herzwurmbefall empfehlenswert.

Herzwürmer oder Dirofilariose beim Hund ist kein häufiges oder gar bekanntes Krankheitsbild in Zentraleuropa. Und dennoch treten auch hierzulande immer wieder Fälle auf. Was sind Herzwürmer, wie gelangen sie in den Körper von Hunden? Und woran kann man einen Befall erkennen? Erfahren Sie hier alles über die leider oftmals tödlichen Herzwürmer!

Was sind Herzwürmer?

Bei den Herzwürmern handelt es sich um eine Gattung parasitärer Würmer namens Dirofilaria immitis, die zweiwirtig sind: Ihre Eier gelangen durch den Stich einer Stechmücke als Zwischenwirt in den Kreislauf des Warmblüters, in dessen Organismus sie sich einnisten und weiter verbreiten. Die Larven dieser Wurmart zirkulieren durch den Blutkreislauf und gelangen so primär in die Lunge. Aber auch andere Organe wie Herz, Nieren oder Leber können befallen werden. Erwachsene Tiere können zwanzig bis dreißig Zentimeter lang und einen Millimeter dick werden. Sie verstopfen mit ihren Körpern Bronchien und Blutgefäße. Auch abgestorbene Würmer, die ihren Lebenszyklus vollendet haben, können Arterien und Venen obstruieren. Saugen Stechmücken an befallenen Hunden, nehmen sie Larven auf – und landen die Stechmücken danach auf einem anderen Tier, kann dieses ebenfalls erkranken.

Diese Würmer sind eher in heißem und humiden Klima beheimatet und besonders in der Karibik, in Mittel- und Südamerika, aber auch im Mittelmeerraum (Italien, Griechenland, Südfrankreich, Spanien, Portugal) anzutreffen. Eine hohe Population an Stechmücken und bereits erkrankten Wirten begünstigt ebenfalls eine schnelle Verbreitung. Sie befallen hauptsächlich Hunde, Füchse und Robben; Katzen und Menschen sind seltener betroffen. Eine Übertragung von Tier zu Tier ist ohne Stechmücke als Zwischenwirt nicht möglich.

Schleichende Symptome

Leider zeigen sich erste Symptome der Herzwurmerkrankung erst, wenn die Würmer bereits erwachsen sind und erheblichen Schaden an den Organen angerichtet haben. Charakteristisch für die Dirofilariose ist ein langsamer und chronischer Verlauf, weshalb die Symptome oftmals unerkannt bleiben. Am häufigsten zeigt sich zuerst ein leichter Husten, weil die Würmer sich in den Lungengefäßen einnisten. Dieser entwickelt sich über Monate und manchmal Jahre in eine zunehmende Atemnot mit eingeschränkter Belastbarkeit. Die Schwere der Symptome ist abhängig von der Wurmlast, also von der Anzahl der Würmer und der Größe und Gewicht des Hundes. Kleinere Hunde zeigen schneller und deutlichere Anzeichen von Herzwürmern als große Hunde. Bei starkem Befall kann es auch zu Lungenhochdruck und in weiterer Folge zu schwerer Atemnot und Husten, Ohnmachtsanfällen, Rechtsherzinsuffizienz, Ödembildung und Organversagen kommen. Leider enden viele Herzwurmerkrankungen aufgrund des schleichenden Verlaufs im Tod des betroffenen Vierbeiners.

Therapie und Behandlung

Veterinärmediziner können das Krankheitsbild anhand mehrerer Untersuchungen auf Herzwürmer einschränken: Organprofil und Blutbild sowie Reiseprofil und Röntgen sowie Echokardiographie können Aufschluss über Befall und Wurmlast geben. Eine Behandlung ist deswegen so kompliziert, da bei einem Massensterben der Würmer aufgrund von Antibiotika und antiparasitären Mitteln Organschäden oder gar Organversagen beim Hund entstehen können. Um die Abschwemmung von Thromben zu vermeiden, sollte der Hund in der Dauer der langsamen Behandlung ruhig gehalten werden. Eine chirurgische Entfernung der Würmer bei starkem Befall verläuft selten komplikationsfrei ud kann nur an Spezialkliniken durchgeführt werden. Grundsätzlich gilt: Je früher der Befall erkannt wird, desto bessere Chancen hat der Hund. Vorbeugende Maßnahme schon vor der Urlaubsreise in Form von Insektenschutz und Mitteln gegen Mikrofilarien sind daher unbedingt empfehlenswert!

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