Gretchenfrage: Feucht oder Trocken?

by StefanC
Gretchenfrage: Feucht oder Trocken?
Für viele Hundebesitzer ist das die Frage aller Fragen: Soll ich meinem Liebling lieber Trocken- oder Feuchtfutter anbieten? Eines gleich vorweg: Die Antwort darauf ist nicht ganz leicht!

Einkaufen für den vierbeinigen Liebling ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits freuen wir uns natürlich immer, wenn wir für unsere Hunde etwas Leckeres parat haben, andererseits wird man von der Vielseitigkeit der angebotenen Futtervarianten nahezu erschlagen. Und am Anfang unserer Suche steht meist die grundsätzliche Frage: trocken oder feucht?

Ausreichend versorgt

Stefanie Handl ist Tierärztin und Expertin für Tierernährung. In ihrer „Futterambulanz“ in Wien dreht sich alles um die richtige Fütterung. Auf die Frage, ob für manche Hunde nur Feucht- oder nur Trockenfutter geeignet ist, antwortet sie: „Bei gesunden Hunden ist es eigentlich egal. Bei bestimmten Erkrankungen, bei denen die Wasseraufnahme eine wichtige Rolle spielt, wäre Feuchtfutter aber vorzuziehen. Bestimmte Nieren- oder Harnwegserkrankungen wären etwa so ein Fall.“ Bedenken, Hunde, die ausschließlich Pellets fressen, würden generell zu wenig Trinkwasser aufnehmen, zerstreut die Expertin: „Hunde haben einen starken Durstinstinkt und regulieren so ihren Bedarf verlässlich selber.“ Trotzdem haben viele Hundefreunde manchmal das Gefühl, dass ihrem Liebling ohne Dosenfutter oder Frischfleisch etwas fehlen könnte. „Grund dafür ist eher das subjektive Empfinden der Halter, wenn sie die tatsächlichen Bestandteile im Futter nicht mehr in der ursprünglichen Form erkennen können“, analysiert Handl dieses Phänomen. „Tatsächliche Mangelerscheinungen sind aber heute sehr selten geworden und kommen bei  Futtermitteln mit der Kennzeichnung ‚Alleinfutter‘ so gut wie nicht vor.“

Diät mit Feuchtfutter?

Ein wesentlicher Unterschied kommt aber zum Tragen, wenn „Abspecken“ angesagt ist. „Bei gleichem Volumen enthält Feuchtfutter weniger Energie. Da aber das Sättigungsgefühl vom gefütterten Volumen abhängt, fällt die Energiezufuhr bei Feuchtfütterung vergleichsweise geringer aus.“ Einige Hersteller haben darauf reagiert und stellen spezielle Rezepturen, die denselben Effekt – auch als Trockenfutter – erzielen sollen, her. Ein oft genanntes Argument, Trockenfutter den Vorzug zu geben, wäre der positive Effekt auf die Zahngesundheit. Natürlich liegt die Vorstellung nahe, dass das Zerbeißen von harten Pellets die Zähne eher sauber hält als das Zerkauen von weichen, teilweise mit Soßen gebundenen Dosen-Beutelinhalten. „Tatsächlich gibt es keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass Trockenfutter per se besser geeignet wäre, für gesunde Hundezähne zu sorgen. Ausgenommen davon sind natürlich wieder spezielle Diäten, die dementsprechend gekennzeichnet sind“, stellt die Ernährungsexpertin klar. Ausschlaggebend für die Zahngesundheit sind vielmehr andere Faktoren, wie die Fressgewohnheiten, aber auch die Zahnstellung und die Zusammensetzung des Speichels. Dass das Futter hochwertig sein sollte, steht wohl außer Frage. Fast alle Verpackungen preisen den Inhalt als besonders geeignet für diesen oder jenen Vierbeiner. Stellt sich nun die Frage, wie erkennt man hochwertiges Futter angesichts der riesigen Auswahl?

Gut informieren!

„Das lässt sich pauschal eigentlich nicht beantworten“, räumt Handl ein. „Generell sollte man auf die vollständige Deklaration auf der Verpackung achten, auf der die Inhaltsstoffe aufgelistet sein müssen. Letztendlich sieht man aber an seinem eigenen Vierbeiner, ob ihm das Futter gut tut. Ein glänzendes Fell, eine gesunde Verdauung, ein vitaler Gesamteindruck sind die wichtigsten Anhaltspunkte.“

 

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