Dermatitis beim Hund – allergische Reaktion auf die Umwelt

by StefanC
Ein Hund mit Dermatitis schaut in die Kamera.

Bei der atopischen Dermatitis beim Hund handelt es sich um eine Umweltallergie, bei der besonders die Haut in Mitleidenschaft gezogen wird. Pollen, Schimmelpilz und Staubmilben sind die häufigsten Ursachen für die allergisch bedingte Hauterkrankung. Abhilfe kann auf lange Sicht nur eine Desensibilisierung schaffen – doch dies funktioniert nicht bei jedem Hund.

So wie wir Menschen können auch Hunde allergische Reaktionen auf Umweltreize entwickeln. Diese allergischen Reaktionen zeigen sich häufig in Form der atopischen Dermatitis, einer oftmals genetisch bedingten Hauterkrankung. Dabei wird die natürliche Barrierefunktion der Haut gestört, sodass verschiedene Allergene unter die Haut gelangen und dort für Irritationen sorgen. Durch das frenetische Kratzen und Lecken dieser juckenden Hautstellen entstehen dann kleine Wunden, kahle Stellen und Infektionen. Häufigste Ursachen für eine atopische Dermatitis sind harmlose Stoffe aus der Umwelt, beispielsweise die Sporen von Schimmelpilzen, Pollen von Bäumen, Sträuchern und Gräsern oder herkömmliche Staubmilben, die sich besonders im Hausstaub tummeln. Daher kann es schwierig bis unmöglich sein, Kontakt mit dem Allergen zu vermeiden. Dennoch gibt es mehrere Behandlungsmöglichkeiten für Hunde mit atopischer Dermatitis.

Symptome der atopischen Dermatitis

Charakteristisch für eine atopische Dermatitis ist der starke Juckreiz und kahle Stellen im Fell. Betroffene Stellen können je nach Hund variieren, aber besonders häufig sind Gesicht, Pfoten, die Achselhöhlen sowie Bauch und untere Halsseite betroffen. Erkrankte Hund reiben, beißen und kratzen die Stellen so lange, bis die Haut sich sichtlich verändert. Rötungen oder dunkle Verfärbungen, Haarausfall und kahle Stellen sowie Schuppenbildung und unangenehmer Geruch sind klassische Symptome einer allergischen Hauterkrankung. Auch oftmalige Ohrenentzündungen oder bakterielle Infektionen können Begleiterscheinungen darstellen. Denn weil die Haut durch das Kratzen und Lecken besonders dünn und durchlässiger ist, können auch andere Bakterien und Partikel leichter unter die Haut gelangen.

Erste Symptome einer Umweltallergie zeigen sich meist schon bei sehr jungen Hunden in den ersten Lebensjahren. Anfänglich können sich die Reaktionen auf den Zeitraum des Auftretens der Reize beschränken, z.B. auf eine bestimmte Jahreszeit wie den Frühling (Baumpollen), den Sommer (Gräserpollen) oder auch ganzjährig (Staubmilben). Leider verschlimmert sich die Erkrankung meist mit der Zeit, sodass atopische Hunde später ganzjährig unter den Symptomen leiden können.[vc_single_image image=“71946″ img_size=“full“ add_caption=“yes“]

Diagnose und Behandlung

Natürlich können allergische Hautreaktionen auch aus anderen Gründen verursacht werden, beispielsweise durch andere Allergien, Futterunverträglichkeiten oder Futtermilbenbefall. Auch andere Erkrankungen wie DemodikoseParasitenbefall oder Ohrmilben können der Grund für die wenig spezifischen Symptome sein. Daher ist es wichtig, andere Quellen für den Juckreiz, die Schwellungen und Rötungen nach und nach auszuschließen und das auslösende Allergen zu identifizieren. Das macht die Diagnose einer atopischen Dermatitis besonders schwierig. Das Ausschlussverfahren zur endgültigen Diagnose kann zeitaufwendig und mühsam sein, lohnt sich jedoch. Denn wenn der Übeltäter für die Hautirritation gefunden ist, kann man die Therapie beginnen. Nur dann kann das ewige Jucken und Kratzen ein Ende haben!

Zudem haben auch gewisse Hunderassen aufgrund einer genetischen Veranlagung ein höheres Risiko, an Allergien zu erkranken. Dazu gehören manche Retrieverrassen (Golden RetrieverLabrador RetrieverFlat Coated Retriever), einige Terrierarten (West Highland White TerrierJack Russell TerrierBorder Terrier) sowie der Deutsche Boxer, der Sharpei und der Deutsche Schäferhund. Natürlich können Vertreter dieser Rassen ein Leben lang gesund bleiben und keinerlei Allergien entwickeln. Und auch andere Hunderassen können jederzeit in ihrem Leben allergische Reaktionen auf Umweltreize ausbilden. Eine narrensichere Vorbeugung gibt es also nicht.[vc_single_image image=“71947″ img_size=“full“ add_caption=“yes“]

Therapiemöglichkeiten der atopischen Dermatitis

Ist die Reaktion nur geringfügig ausgeprägt und zeitlich beschränkt, werden für diese Zeit meist nur Immunsuppressiva wie Antihistaminika, essentielle Fettsäuen oder Kortison verabreicht. Damit werden primär nur die Symptome der atopischen Dermatitis gelindert. Weil diese Medikamente auf lange Sicht jedoch drastische Nebenwirkungen entfalten, stellt dies nur eine kurzfristige Erleichterung dar.

Neben der gezielten Behandlung der Symptome ist die einzige Therapiemöglichkeit auf lange Sicht die Desensibilisierung. Andere Bezeichnungen für diese Behandlung umfassen allergenspezifische Immunotherapie oder Hyposensibilisierung. Dabei werden dem Hund immer größeren Dosen mit Allergenen unter die Haut gespritzt. So soll die natürliche Immunabwehr gegenüber diesem spezifischen Reiz abgeschwächt werden und sich der Körper wieder an die Stoffe „gewöhnen“. Diese Aufgabe übernehmen die HundehalterInnen selbst, man muss also nicht jedes Mal zum Tierarzt. Manche Hunde sind nach zwei bis drei Jahren desensibilisiert, doch bei etwa 20 Prozent der betroffenen Hunde schlägt die Therapie leider nicht an. Diese brauchen dann ein Leben lang eine symptomatische Therapie mit Medikamenten, um die Immunreaktion zu unterdrücken.

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