Depression bei Hunden: Erkennen, helfen & vorbeugen

by StefanC
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Was Depression bei Hunden auslöst, wurde bislang verhältnismäßig wenig erforscht. Woran man eine psychische Erkrankung erkennen kann, wie man am besten hilft und womit man einem „Burn-out“ vorbeugt, hat uns Verhaltensbiologe und Zoologe Udo Gansloßer verraten.

Oft sind Vierbeiner unsere Seelentröster, sind für uns da, wenn wir traurig sind. Schlimm nur, wenn diese Traurigkeit nicht mehr weggehen will und zur Krankheit wird: Depression bei Hunden.

Die bedrückende Nachricht: Wir können unsere Hunde mit übermäßiger Trauer „anstecken“, so dass auch sie schließlich unter Depressionen leiden. „Zumindest sehen wir Verhaltensänderungen, die an eine Depression oder eine depressive Verstimmung erin-nern“, meint der bekannte Verhaltensbiologe und Zoologe Udo Gansloßer. So bleiben sie etwa teilnahmslos im Körbchen liegen, wenn Frauchen oder Herrchen sich zum Spazierengehen fertig machen oder lassen ihr sonst so heißt begehrtes Lieblingsspielzeug gänzlich unbeachtet …

Anzeichen gibt es einige. Wie aber erkenne ich als Zweibeiner, wenn mein Hund an einer wirklichen Depression leidet? Und vor allem: Wie kann ich ihm helfen?

Anzeichen für Depression bei Hunden

Die meisten Hundehalterinnen und -halter kennen ihre Hunde –und wissen sehr rasch, wenn die Stimmung des geliebten Vierbeiners nicht so ist, wie sie eigentlich sein sollte. Wie genau man eine Depression bei einem Hund erkennen kann, sei „schwer allgemein zu sagen, da es bei der Allgemeinaktivität große Unterschiede (auch von Rasse zu Rasse) gibt“, erklärt Gansloßer und meint weiter: „Deutlich wird es zum Beispiel bei einer echten Trennungs- oder Trauerdepression, wenn ein vorher fröhlich-verspielter Hund plötzlich nicht mehr raus will, nicht mehr spielt, und so weiter.“

Mögliche Auslöser für Depression bei Hunden

Was kann eine Depression auslösen? „Zum Beispiel der Tod eines individuell wertvollen Partners (Mensch oder Hund), eine Trennung, ein Aufenthalt in einer Hundepension – zum Beispiel bei Tierschutzhunden, die gerade erst dabei sind, in einer neuen Familie anzukommen“, so der Verhaltensbiologe.

Auch medizinische Ursachen können einer Depression beim Hund zugrunde liegen, wie etwa eine Schilddrüsenunterfunktion. Möglicherweise kann auch aufschlussreich sein, die Ernährung des Vierbeiners genau unter die Lupe zunehmen. So könne etwa „ein Mangel an bestimmten Aminosäuren, durch – und das ist typabhängig und keinesfalls allgemeingültig – Mais im Futter“ ein möglicher Auslöser sein.

Und wie sieht es mit zu wenig Beschäftigung aus? Kann Unterforderung zu Depressionen führen? Unter Umständen ja, weiß Udo Gansloßer, jedoch mache sich leider auch in der Hundewelt ein Phänomen breit, das in der Welt der Zweibeiner längst nicht mehr aufzuhalten ist: „Mittlerweile beobachten wir auch bei Hunden Erschöpfungsdepressionen durch Überforderung, also sogenannte Burn-outs.“

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Wie kann man helfen und vorbeugen?

Muten wir unseren Hunden zu viele Eindrücke zu, beschäftigen sie zu viel, sodass sie nicht mehr richtig und ausgiebig (ein Hund braucht am Tag rund 20 Stunden Schlaf!) zur Ruhe kommen, sollten bei uns die Alarmglocken läuten.

Wie aber können Frauchen und Herrchen helfen, wenn es schon „zu spät“ ist? „Man kann je nach Typ und Persönlichkeit individuell, durch Bewegung, Nahrungsergänzung, Verschaffung von Erfolgserlebnissen etc. helfen. Das hängt aber von der Persönlichkeit und der Ursache ab. Deshalb sollte man sich immer individuelle Beratung holen“, rät Gansloßer, der auch den wertvollen Tipp gibt, dass man im Vorfeld die Selbstwirksamkeit fördern könne,„durch Aufgaben, die der Hund auf eigenen, selbstgefundenen Wegen erfolgreich bewältigt und somit Kontrolle über sein Leben bekommt.“

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Als weiterführende Lektüre zum Thema Psychische Gesundheit bei Hunden empfehlen wir die Artikel „Treiben wir unsere Hunde ins Burn-out?“ und „Weniger Stress durch richtige Ernährung“.

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