Angst vor Raketen und Böllern: So hilft man Hund zu Silvester!

by StefanC
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Fröhliche Menschen feiern, ängstliche Tiere leiden – trotz gesetzlicher Auflagen explodieren Böller und Raketen vielerorts schon Tage vor Silvester. Worauf zum Wohle des Hundes geachtet werden sollte, lesen Sie hier.

Die Silvesternacht ist nicht für alle lustig: Wenn andere feiern, leiden Vierbeiner meistens fürchterlich – und ihre Besitzer oft mit. Wenn es plötzlich knallt, der Himmel grell erleuchtet ist, zucken selbst sonst unerschrockene Vierbeiner in sich zusammen. Der Rüde, der an 364 Tagen im Jahr mit stolzgeschwellter Brust durch den Park spaziert, ist dann auf einmal nur mehr ganz klein mit Hut, sucht Schutz unter dem Esstisch oder hinter dem Sofa – um sich vor der lauten Gefahr zu Silvester von irgendwie in Sicherheit zu bringen.

Jahr für Jahr stehen Frauchen und Herrchen vor der Frage, wie sie ihrem Hund die Silvesternacht erträglich machen können. Oft steigt der eigene Stresspegel schon Tage davor kontinuierlich an – ein Umstand, der dem Vierbeiner dann nur mehr wenig Chance lässt, den Jahreswechsel halbwegs glimpflich zu überstehen. Deshalb: Selbst Ruhe auszustrahlen ist das um und auf, rät Hundetrainerin Bettina Hauser.

Die Angst vor lauten Geräuschen nimmt oft mit den Lebensjahren zu. Viele Hunde wissen zu Silvester schon, was kommt, und reagieren auf die ersten verräterischen Töne bereits mit Rückzug. Den sollte man auf jeden Fall zulassen! Oft hilft eine Decke zum Verkriechen.

Silvester-Tipps gegen Stress und Angst beim Hund 

  • Essentiell ist, dass man gelassen bleibt und so auf den Hund beruhigend wirkt.
  • Man darf den Hund auf jeden Fall streicheln, solange man selbst ruhig bleibt.
  • Es hilft, Hunden Nähe zu geben und für sie da zu sein – nicht aber bemitleiden oder bedauern. Man muss dem Vierbeiner selbst vorleben, was man möchte.
  • Aus Sicherheitsgründen (gegen Davonlaufen) sollte nur mit Leine ins Freie gegangen werden.
  • Zu Hause sollten die Rollos geschlossen werden – dies kann man das ganze Jahr hindurch oder Wochen zuvor immer wieder üben und (mit Spielen oder Leckerlis) positiv besetzen.
  • Kontaktliegen ist etwas Tolles, aber nur wenn der Hund es möchte. 
  • Das Radio kann vom Feuerwerk-Lärm ablenken – aber nicht (viel) lauter aufdrehen als üblich, weil dies ebenso Stress erzeugen kann.
  • Den Hund mit Leckerlis beschäftigen und ablenken, zum Beispiel in einem Leckerli-Ball.
  • Eine Decke zum Schutz über seine Box geben.
  • Einen Pheromonstecker benutzen.

Sicherheit geben, nicht schimpfen!

Reagieren Hunde mit Abwehr, steckt oft Angst dahinter. Deshalb zu schimpfen, mindert die Angst nicht – auch unser Respekt vorm Zahnarzt wird nicht weniger, wenn man forsch mit uns umgeht. Hilfreich ist es, den Hund nicht zu bedrängen, ihn an einem geschützten Ort in Ruhe zu lassen, aber in Sichtweite zu bleiben.

Manchen Hunden helfen Kopfhörer, andere akzeptieren Watte in den Ohren oder hören lieber laute Musik als Knallen von draußen. Dreht auf jeden Fall die Lichter hell auf, damit die Lichtreize vom Feuerwerk weniger wahrgenommen werden, und sorgt für eine gewohnte Geräuschkulisse!

Körpersprache als Spiegel  der Seele

Die Augen verraten, was in der Seele vorgeht. Große, dunkle Pupillen mit wenig Augenfarbe rundherum verheißen nichts Gutes. Der Organismus arbeitet auf Hochtouren, der Körper ist in wacher Alarmbereitschaft, den Ohren entgeht nichts. Lasst eure Vierbeiner jetzt nicht alleine!

Anzeichen von Angst, Unsicherheit und Stress sind folgende: gesenkter Kopf, geduckte Haltung, Ohren auf Halbmast, angstvoller Blick von unten, verkürzter Rumpf, eingezogener Schwanz, aber auch schwitzende Pfotenballen, eingeknickte Beine, Lecken, Sabbern, Hecheln, ausgeschachteter Penis etc.

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