Beiger Hundewelpe liegt auf der Erde, vor ihm am Boden rankt sich Efeu. /pixabay

Hunde sind von Natur aus neugierig – doch in Wiese, Wald und Garten lauert für sie eine nicht zu unterschätzende Gefahr durch stark giftige Pflanzen. Beim Spaziergang sollte man daher stets wachsam sein und auch das geliebte Blumenbeet auf Hundetauglichkeit überprüfen!

Wie kommt es zu einer Vergiftung durch eine Pflanze beim Hund?

Hunde erkunden die Welt mit allen Sinnen: Sehen, Riechen, Hören, Fühlen und Schmecken! Vor allem das Schmecken kann aber zu einem Problem werden, wenn es sich bei dem Objekt der Begierde um eine Giftpflanze handelt! Gerade Welpen nehmen alles ins Maul. Daher ist die Gefahr durch Giftpflanzen für Welpen besonders hoch! Aber auch erfahrene Hunde sind nicht vor giftigen Pflanzen gefeit. Ein Hund erkennt Giftpflanzen leider nicht instinktiv, wenngleich sich dieser Irrglaube immer noch hartnäckig hält.

Aber: Nicht nur das Knabbern an einer Giftpflanze ist gefährlich. Je nach Pflanze kann auch der Hautkontakt schlimme Folgen haben!

15 für Hunde stark giftige Pflanzen

Die Liste an Pflanzen, die für Hunde giftig sind, ist sehr umfassend. Im Folgenden stellen wir 15 Pflanzen vor, die stark bis tödlich giftig für Hunde sind:

Eibe (Taxus baccata)

Für Hunde giftige Pflanzen - Eibe mit roten Beeren. /pixabay

Eiben stellen eine tödliche Gefahr für Hunde dar! / Foto: Pixabay

Eiben findet man häufig in Laubmischwäldern, Gärten und Parkanlagen. Nadeln und Samen der Eibe enthalten das herzwirksame Alkaloid Taxin und sind für Hunde tödlich giftig! Vergiftungserscheinungen sind Speichelfluss sowie Schaum vor dem Maul, starke Entzündung von Magen und Darm, Krämpfe, Durchfall oder Verstopfung. Auch Blasenentzündung mit erst starkem, dann vermindertem Harndrang zählen dazu, sowie Taumeln, Herz- und Kreislaufkollaps und Atemlähmung.

Echter Seidelbast (Daphne mezereum)

Rosa Seidelbast. /Foto: pixabay (Gabriele Schneider)

Das zarte Aussehen des Seidelbast täuscht über seine Gefährlichkeit. /Foto: pixabay

Der Seidelbast wächst als Strauch in Laub- und Mischwäldern und wird auch als Gartenpflanze gezogen. Er enthält vor allem in der Rinde und den Samen die Giftstoffe Daphnetoxin und Mezerin. Für Hunde ist die Pflanze tödlich giftig! Vergiftungserscheinungen sind Speichelfluss, Entzündung der Schleimhäute und von Magen und Darm mit blutigem Durchfall sowie Magenkrämpfe. Weiters kommt es zu Fieber, Atemnot, Taumeln, Schädigung des Nervensystems und Kreislaufzusammenbruch.

Maiglöckchen (Convallaria majalis)

Maiglöckchen /pixabay (dae jeung kim)

Nicht nur für Hunde giftig: Oft werden Maiglöckchen mit Bärlauch verwechselt. Foto: Pixabay

Maiglöckchen werden häufig Menschen zum Verhängnis, die auf der Jagd nach wildem Bärlauch sind. Aber auch für unsere Hunde ist die zierliche Pflanze mit den weißen Blüten eine giftige Gefahr. Die Inhaltsstoffe ähneln denen des Roten Fingerhutes. Symptome einer Maiglöckchenvergiftung sind Magen- Darmbeschwerden mit Durchfall, Apathie, Krämpfe und Verlangsamung des Herzschlages.

Blauer Eisenhut und weitere Arten (Aconitum spec.)

Für Hunde giftige Pflanzen - Eisenhut. /pixabay

Schön und tödlich giftig: Der Eisenhut ist Europas giftigste Pflanze. / Foto: Pixabay

Der Eisenhut ist die giftigste Pflanze Europas – dennoch findet man sie fast in jedem Garten. So hübsch die blauen glockenförmigen Blüten auch anzusehen sind, in der Nähe von Hunden hat der Eisenhut nichts verloren! In allen Pflanzenteilen findet sich das stark wirksame Alkaloid Aconitin. Bereits einige Gramm Eisenhut können für einen Erwachsenen tödlich sein!
Für Hunde ist die Pflanze ebenfalls tödlich giftig, 5g der getrockneten Wurzel reichen dafür aus. Eine Vergiftung mit Eisenhut zeigt sich in starkem Speichelfluss, Erregungen/Unruhe, Pupillenvergrößerung, Durchfällen, Krämpfen, erhöhter Körpertemperatur, Herzrhythmusstörungen und aufsteigender Lähmung. Der Tod tritt durch Atemlähmung oder Versagen des Kreislaufes ein.

Oleander (Nerium oleander)

Oleander ist für Hunde giftig /pixabay (Konevi)

Oleander ist für Hunde sehr gefährlich! /Foto: Pixabay

Oleander wird als Zierstrauch und als Kübelpflanze oft in Gärten, Parks und an öffentlichen Plätzen gehalten. Heruntergefallene oder abgebrochene Blüten oder Blätter stellen vor allem für Hundewelpen eine Gefahr dar. Oleander enthält das hoch giftige herzwirksame Glycosid Oleandrin. Für Hunde ist die Pflanze tödlich giftig! Als Symptome einer Vergiftung zeigen sich Pupillenerweiterung, ein Absinken der Körpertemperatur und Magen- Darmbeschwerden mit Durchfall. Der Tod tritt, wie beim Menschen, durch Herzlähmung ein.

Roter Fingerhut und andere Arten (Digitalis spec.)

Für Hunde giftige Pflanzen - Fingerhut. /pixabay

Schon 5g des Fingerhuts reichen aus, um beim Hund zum Tode zu führen. /Foto: Pixabay

Auch Fingerhut wird gerne als Zier in Gärten oder Parks gesetzt, ist aber alles andere als unbedenklich für unsere vierbeinigen Gefährten! Die Pflanze enthält vorwiegend in den Blättern die hochgiftigen Digitalisglycoside – 5g der Pflanze sind für Hunde tödlich giftig. Symptome einer Vergiftung sind Erbrechen, blutiger Durchfall, Benommenheit und Taumel, Herzrhythmusstörungen. Bei entsprechend starker Vergiftung kommt es zum Herzstillstand.

Besenginster (Cytisus scoparius)

besenginster in rot /pixabay (Hans Braxmeier)

Der Besenginster, hier in der roten Farbvariante, ist für unsere Hunde sehr giftig. /Foto: Pixabay

Besenginster wird gerne als Zierstrauch gesetzt, kommt aber in Wildformen auch häufig auf Wiesen vor, und ist wirklich ein Hingucker! Doppelt gucken sollten allerdings Hundebesitzer, ist die Pflanze durch ihren Gehalt an Spartein in Samen und Blättern für Hunde doch stark giftig. Als Symptome zeigen sich Übelkeit, erhöhter Speichelfluß, Erbrechen und Durchfall, Unruhe, Erregung, Lähmungen, Verstopfungen bis zum Darmverschluss und Bewusstlosigkeit.

Rostblättrige Alpenrose (Rhododendron ferrugineum)

Die Alpenrose ist für Hunde tödlich giftig. /pixabay (gsibergerin)

Alpenrosen werden zur Zier in vielen Gärten gepflanzt, sind für Hunde aber tödlich giftig! /Foto: Pixabay

Der Rhododendron ziert so manchen Garten, ist aber für Hunde äußerst gefährlich – er enthält Acetylandromedol. Symptome sind Erbrechen, Speichelfluss, Magen-/Darmbeschwerden, Durchfall und ein niedriger Puls. Das Herz schlägt langsamer, Lähmungserscheinungen folgen, die Tiere zittern und haben Krämpfe. Eine Verlangsamung der Atmung kann bis zum Tod durch Atemlähmung führen.

Herbst-Zeitlose (Colchicum autumnale)

Herbstzeitlose. /pixabay

Die Herbstzeitlose enthält das Gift Colchicin, das Arsen sehr ähnlich ist. /Foto: Pixabay

Die Herbstzeitlose wächst gerne auf feuchten Wiesen und Weiden. Ihre zarten Blüten lassen es nicht vermuten, doch die Pflanze enthält das Gift Colchicin, das Ähnlichkeiten mit Arsen aufweist. Für Hunde ist die Aufnahme von Herbstzeitlosen sehr gefährlich! Vergiftungssymptome sind Appetitlosigkeit, Erbrechen, Speichelfluss, Schweißausbrüche, Koliken und blutiger Durchfall. Weiters zeigen sich Kreislaufstörungen und Lähmungen. Der Tod tritt bei entsprechend starker Vergiftung nach 1 – 3 Tagen durch Atemlähmung ein.

Kakao, Kakaobaum (Theobroma cacao)

Schokolade in Großaufnahme. /pixabay

Sollte jedem Hundefreund geläufig sein: Schokolade ist für Hunde hoch giftig!

Auch wenn in unseren Breitengraden eher selten Kakaoplantagen anzutreffen sind, eines der aus Kakao gewonnenen Produkte kennen wir wohl alle sehr genau: Schokolade! Für Menschen ein Genuß, ist sie, beziehungsweise der darin enthaltene Kakao, für unsere Hunde lebensgefährlich! Kakao enthält Theobromin, Coffein und Catechingerbstoff. Dabei gilt: Je dunkler die Schokolade, desto höher auch der Kakaogehalt. Der Verzehr einer halben bis einer Tafel Zartbitterschokolade kann bei kleinen Hunden bereits zum Tode führen! Symptome einer Vergiftung sind starkes Hecheln, Durchfall, Erbrechen, Herzrasen und Krampfanfälle.

Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)

Blühender Kirschlorbeer /pixabay (Capri23auto)

Auch Kirschlorbeer kann unseren Hunde sehr gefährlich werden. /Foto: Pixabay

Der Kirschlorbeer wird oft als Zierstrauch in Gärten und Parkanlagen gepflanzt. Vor allem die Blätter und Samen enthalten blausäurehaltige Glycoside, die unseren Hunden gefährlich werden können. Vergiftungserscheinungen sind Speichelfluss, Reizungen der Schleimhäute, Magen- und Darmstörungen, Erregung, Atemproblemen. Bei einer entsprechend starken Vergiftung kommt es zu Atemlähmung.

Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)

Pfaffenhütchen. /pixabay

Heruntergefallene Pfaffenhütchen stellen eine gefährliche Verlockung für Hunde dar. /Foto: Pixabay

Das Pfaffenhütchen kommt in Wäldern und Gebüschen vor. Seine auffällig gefärbten Früchte, sind, wenn erreichbar, für junge Hunde sehr verlockend. Das Pfaffenhütchen enthält das Alkaloid Evonin sowie in kleinen Mengen das herzwirksame Evonosid – die Pflanze ist in allen Teilen für Hunde tödlich giftig! Vergiftungserscheinungen sind Ansteigen der Körpertemperatur, Kreislaufstörungen, erschwerte Atmung, Magen- und Darmbeschwerden, Durchfall oder Verstopfung sowie Krämpfe und Herzrasen.

Weintrauben/Rosinen (Vitis vinifera ssp. sativa)

Weintrauben sind für Hunde tödlich giftig. /pixabay (Marc Bendetti)

Weintrauben sind für den Menschen ein Genuss – für den Hund tödlich giftig. /Foto: pixabay

Ein Ausflug mit Hund in die Weinberge erfordert höchste Vorsicht bei Herr- und Frauchen! So köstlich Weintrauben für uns Menschen sind, so tödlich kann der Verzehr für den Hund ausgehen. Vergiftungserscheinungen sind Erbrechen, Appetitlosigkeit, Durchfall sowie Magenschmerzen. Nach 24 Stunden kam es bei schwerer Vergiftung zu Symptomen von Nierenversagen. Blutuntersuchungen zeigten erhöhte Nierenwerte und zu viel Kalzium im Blut. Es wird geschätzt, dass 11,6 g Weintrauben pro Kilogramm Körpergewicht zu Vergiftungserscheinungen führen können. 14 g Rosinen pro Kilo Körpergewicht waren für den Tod eines Labradors verantwortlich. Auch Trester ist hochgiftig für Hunde!

Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum)

Riesenbärenklau verursacht durch Hautkontakt Vergiftungen. /pixabay (ramboldheiner

Der Riesen-Bärenklau sorgt jedes Jahr für schwere Vergiftungen – Pfoten weg von dieser schönen Giftpflanze! /Foto: Pixabay

Immer wieder in den Schlagzeilen findet sich der Riesen-Bärenklau. Völlig zurecht, denn der Hautkontakt zu dieser Pflanze hat dramatische Folgen für die Vierbeiner! Riesen-Bärenklau enthält unterschiedliche Furocumarine. Wird die mit der Pflanze in Kontakt gekommen Hautstelle anschließend dem Sonnenlicht ausgesetzt, kommt es zu einer phototoxischen Reaktion. Die Haut entzündet sich stark, schwillt an, nässt und bildet Knötchen. Alle Teile des Riesen-Bärenklaus sind giftig, wobei die höchsten Giftkonzentrationen von April bis Mai gefunden werden.

Goldregen (Laburnum anagyroides)

Für Hunde giftige Pflanzen - Goldregen. /pixabay

Auch der fröhlich-gelb blühende Goldregen ist alles andere als harmlos für den Hund. /Foto: Pixabay

Eine sehr beliebte Gartenpflanze ist der Goldregen, der als einer der ersten Frühlingsboten seine gelben Blüten öffnet. Goldregen enthält allerdings verschiedene Giftstoffe (die höchste Konzentration davon im Samen) und ist in allen Pflanzenteilen gifitg! Meist erbrechen Tiere das Gift sofort, doch kann es auch zum Tode führen. Eine Vergiftung zeigt sich durch Schweißausbrüche, Erregung mit darauffolgender Dämpfung, Zittern und erschwerte Atmung, Blutdruck und Puls steigen. Weiters kommt es zu Gleichgewichtsstörungen, Krämpfen, Muskelzucken und Magen- Darmbeschwerden. Der Tod tritt durch Atemlähmung ein.

Was tun bei einer Vergiftung beim Hund?

Besteht der Verdacht auf eine Vergiftung, ganz egal ob durch Giftpflanzen oder andere Stoffe, sollte der Hund umgehend zum nächsten Tierarzt gebracht werden! Schnelles Handeln ist gefragt, im Idealfall noch bevor erste Symptome auftreten. Der Tierarzt kann dem Hund am besten helfen, bevor das Gift seinen Weg in die Blutbahn gefunden hat, indem er ihn durch Medikamente zum Erbrechen bringt. Selbst sollte man das nicht versuchen – es droht Erstickungsgefahr!

  • Ruhe bewahren
  • Den Tierarzt kontaktieren, Symptome schildern und Anweisungen befolgen
  • Den Hund schnellstmöglich zum Tierarzt bringen

Es ist wichtig, die Symptome des Hundes genau zu schildern! Es gibt die unterschiedlichsten Giftpflanzen und je genauer der Tierarzt informiert ist, desto besser kann er dem Hund helfen. Reste der aufgenommen Pflanze, wenn vorhanden, unbedingt eintüten und mitnehmen!

Ein sehr informatives Buch über Giftpflanzen gibt es hier zu kaufen.

Auch interessant

Zum Weiterlesen empfehlen wir folgende Artikel: „Tödliche Gefahr für Hunde: Birkenzucker (Xylitol)“ und „Was tun, wenn Hund Putzmittel getrunken hat?“

 

Das könnte dich auch interessieren

Adblock Detected

Das Team von dieHundezeitung.com verbringt viel Zeit mit der Erstellung von spannenden und interessanten Inhalten für Hundefreunde. Bitte unterstützt uns, indem Ihr Eure Adblocker deaktiviert!