Gesundheitsrisiko Tabakrauch: Wenn Hunde passiv rauchen

by StefanC
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Dass Tabakrauch beim Menschen schädlich für die Gesundheit ist, steht außer Frage. Wir haben uns angeschaut, welche Risiken und Gefahren bestehen, wenn Hunde passiv rauchen.

Es gibt viele gute Gründe, um mit dem Rauchen aufzuhören. An erster Stelle steht dabei natürlich die eigene Gesundheit. Motivation ist oft aber auch der Vorsatz, seinen Kindern eine möglichst schadstofffreie Umgebung zu schaffen. Welche Probleme bringt es aber mit sich, wenn Hunde passiv rauchen?

Passivrauch als Risikofaktor für Haustiere

Durch aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse wissen die meisten Menschen bereits, dass gesundheitsbelastende Stoffe, die beim Rauchen entstehen, nicht nur beim Einatmen, sondern auch über die Haut in den Organismus gelangen und diesen schädigen. Bei der Verbrennung von Tabak werden Stoffe freigesetzt, die sonst nur in Batterien, Rattengift oder Putzmitteln Verwendung finden. Was vielen Rauchenden allerdings nicht bewusst ist: Passivrauch schadet nicht nur den Mitmenschen, sondern auch ihren geliebten Vierbeinern.

Aber nicht nur Bello macht der blaue Dunst zu schaffen. Denn besonders gefährdet sind vor allem Katzen und Vögel, die die Wohnung selten bis gar nicht verlassen. Weil sich bei ihnen die giftigen Dämpfe in Fell bzw. Gefieder absetzen, werden die darin enthaltenen Chemikalien bei der Körperpflege über die Schleimhäute im Mund aufgenommen.

Weltweit lassen sich laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) pro Jahr etwa 600.000 Todesfälle auf die Folgen des Passivrauchens zurückführen. Hierzulande sind davon etwa zwei bis drei Menschen täglich (!!!) betroffen, während laut Schätzungen des Österreichischen Tierschutzvereins der Zigarettenrauch ihrer Besitzer jedes Jahr auch tausenden Katzen, Hunden und Vögeln zum Verhängnis wird.

Auch die Risikoeinschätzung von Experten im Bezug auf schwere Erkrankungen lassen bei Tierfreunden die Alarmglocken läuten: So seien Hunde in Haushalten, in denen geraucht wird, einem um etwa 60 Prozent erhöhten Krebsrisiko ausgesetzt als Vierbeiner in rauchfreier Umgebung.

Giftcocktail schwächt Immunsystem

Obwohl Hunde in der Regel mehr Zeit an der frischen Luft verbringen als beispielsweise Kanarienvögel oder Hamster, hat auch für sie das Passivrauchen viel zu oft einen hohen Preis: Nicht selten treten Probleme bei Augen, Herz und Haut auf. Zudem kann der Giftcocktail langfristig sowohl bei Hündinnen als auch bei Rüden zu Fruchtbarkeitsstörungen führen. Als häufigste Todesursachen, die bei Hunden auf den Tabakrauch zurückgeführt werden, gelten Lungenentzündungen und Lungenkrebs. Die im Rauch enthaltenen Chemikalien wirken sich aber ganz allgemein nicht günstig auf die Abwehrkräfte des Körpers aus.

2017 wurde am Messerli Institut der Vetmed-Uni Wien festgestellt, dass das im Rauch enthaltene Acrolein das Immunsystem bei Mensch und Tier derartig unterdrückt, dass bösartige Tumore schneller wachsen. Der Stoff schädigt die Erbsubstanz aber nicht nur beim Einatmen, sondern auch bei Hautkontakt. Das bedeutet, dass Lebewesen durch Rückstände nicht nur während des eigentlichen Rauchens davon geschädigt werden können.

In einer anderen Studie wurde herausgefunden, dass Hunde, die regelmäßig Tabakrauch ausgesetzt sind, eine deutlich geringere Regenerationsfähigkeit aufweisen als ihre nicht belasteten Artgenossen. So dauern bei betroffenen Tieren Heilungsprozesse bei Verletzungen von Bändern oder Knochen aufgrund des stark beeinträchtigten Immunsystems deutlich länger.

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Höhere Krebsrate, wenn Hunde passiv rauchen

Aber sind unsere Haustiere wirklich so anfällig für Schädigungen durch Zigarettenrauch wie wir Menschen? Laut Österreichischem Tierschutzverein ist das Lungenkrebsrisiko für Hunde und Katzen sogar höher als für die Rauchenden selbst, weshalb man unter anderem dafür plädiert, zum Rauchen stets ins Freie zu gehen.

Um Haustiere vor zusätzlichen negativen Auswirkungen zu schützen, sollten nach dem Rauchen zudem stets die Hände gewaschen werden. Damit soll verhindert werden, dass giftige Nikotin- und Acroleinrückstände durch Streicheln oder Abschlecken in den Organismus der Tiere gelangen.

Trotz aller Vorkehrungen: Die beste und nachhaltigste Gesundheitsmaßnahme für Frauchen, Herrchen und Fellnase bleibt dennoch, schlichtweg mit dem Rauchen aufzuhören. Damit verzichtet man nicht nur auf die regelmäßige Dosis von 4800 Chemikalien, von denen 250 giftig und mindestens 90 krebserregend sind, sondern schenkt sich und seinen Lieblingen auch mehr gemeinsame Lebenszeit.

Faktencheck: Wenn Hunde passiv rauchen …

  • Die Gefahr der Passivrauchbelastung für Haustiere wird oft unterschätzt. Da Hunde eine höhere Atemfrequenz haben als Menschen, atmen sie besonders viel Rauch ein.
  • Hunde können ebenso wie Menschen durch Passivrauch sogenannte „Raucherlungen“ bekommen.
  • Schadstoffe gelangen nicht nur über die Lunge in den Körper: Rauchpartikel können sich auch im Fell der Tiere absetzen und werden beim Ablecken aufgenommen.
  • Folgen können neben tränenden Augen, Husten, Kurzatmigkeit, Bronchitis und Müdigkeit auch Krebserkrankungen sein. Nasen- und Nasennebenhöhlenkrebs sind dabei am häufigsten.

 

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